Leonhardskapelle: Heute Raum für Kultur
Da die Leonhardskapelle des Franziskaner-Ordens einst Bestandteil eines ehemaligen Gasthauses war, darf man annehmen, dass sie um 1400 zusammen mit diesem errichtet wurde. Zu der Anlage gehörten mehrere einstöckige Häuser sowie ein Prinzipalhaus mit Krankensaal. Leonhardskapelle, Gasthaus, Krankensaal und Wohnhäuser bildeten die älteste Sozialstation der Stadt.
Die Leonhardskapelle wurde bei einem verheerenden Stadtbrand im Jahre 1540 stark beschädigt. Der Dachstuhl mitsamt Dachreiter und Glocke fiel den Flammen zum Opfer. 1545 wurden Dachstuhl und Dachreiter wiederhergestellt, und 1548 wurde eine neue Glocke gegossen.
1827 wurde das Gebäude zu einer Volksschule mit zwei Schulstuben und einer Lehrerwohnung umgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt und zunächst nur teilweise wieder aufgebaut. Im Zuge des Neubaus der Kreis- und Stadtbücherei wurde die ehemalige Leonhardskapelle mit in die Gesamtplanung einbezogen und 1989/1990 wiederhergestellt. Die einschiffige Hallenkirche besitzt wieder nahezu ihre ursprüngliche Gestalt und ihre Originalmaße. Heute dient sie vor allem kulturellen Zwecken und wird über die Kultur GmbH verwaltet.
Der Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V. bietet in seinem Virtuellen Museum weiterführende Informationen.