Panoramabild Bücherei Gasthausstraße

Geschichte der
Stadtbibliothek

Geschichte der Stadtbücherei

Zwei Wurzeln sind für die heutige Bibliothek zu nennen, so dass die eindeutige Fixierung eines Gründungsjahres der öffentlichen Bibliothek in Erkelenz nicht möglich ist.

1941 veröffentlichte die Stadtverwaltung eine Notiz in "Heimat und Volk, Erkelenzer Jahrbuch", die auf die Nutzungsmöglichkeit von 3.000 Bänden verwies. Diese erste Stadtbücherei wurde allerdings, möglicherweise aus ideologischen Gründen, wenig angenommen und geriet nach dem Krieg ganz in Vergessenheit.

1946 griff jedoch der Kreis Erkelenz die Idee wieder auf und gründete im ehemaligen Landratsamt eine öffentliche Bücherei, eng verbunden mit dem Büro des Volksbildungswerkes, der späteren Volkshochschule. Zwar war auch diese ab 1949 wieder verwaist, diesmal jedoch blieb der Gedanke haften, und nach Verhandlungen zwischen Kreis und Stadt Erkelenz kam es 1953 zur Wiederaufnahme des Betriebs Bücherei.

„Kreis- und Stadtbücherei Erkelenz“ machte den Anfang

1955 schließlich fundierte ein Vertrag die weitere Entwicklung unter der nunmehrigen Bezeichnung "Kreis- und Stadtbücherei Erkelenz". Die Eröffnung erfolgte am 3. Oktober mit rund 3.000 Büchern aus den Bereichen Kinder/Jugendliteratur sowie Literatur für Erwachsene, nutzbar gemacht in der damals ganz neuen Form der Freihandaufstellung. Der Bevölkerung sollte die Möglichkeit geboten werden, Literatur in zwangloser Form auswählen zu können – sowohl zur Aus- und Fortbildung, als auch zur Bereicherung der Freizeit. Die Unterbringung erfolgte unscheinbar in zwei Büroräumen des Rathauses, als Fläche standen zu Anfang nur etwa 40 Quadratmeter zur Verfügung.

1979 hatte sich das Land Nordrhein-Westfalen zur Realisation der Bibliotheksförderung in größerem Stil entschlossen. Finanziell wurden den Kommunen größere Summen für den Bau, die Einrichtung und den Unterhalt von Bibliotheken in Aussicht gestellt. Die Verantwortlichen in Erkelenz erkannten die Gunst der Stunde und meldeten ihre Bücherei zur Förderung an. Mit Hilfe der Staatlichen Büchereistelle Aachen wurden Vorstellungen entwickelt und konkrete Ziele benannt. Der Etat zur Erwerbung von Medien wurde aufgestockt und das Medienspektrum erweitert. Schnell wurden unter dieser Entwicklung die genutzten Räume zu klein und ein Neubau kam ins Gespräch.

Übergangslösung und Neubau der Stadtbücherei

1981 entschied man sich als Zwischenlösung zunächst für die provisorische Herrichtung des sogenannten "Weißen Hauses", 1989 endgültig zur Leonhardskapelle restauriert. Jetzt waren etwa rund 30.000 Medieneinheiten auf 200 Quadratmetern untergebracht.

Nachdem die Standortfrage für einen Neubau geklärt war (auch der Johannismarkt und der Marktplatz wurden als mögliche Standorte diskutiert), konnte am 19. Dezember 1985 der erste Spatenstich erfolgen. Bei der Eröffnung am 11. März 1988 überreichte Architekt Peter Tillmanns dem damaligen Bürgermeister Willy Stein die Schlüssel für das Gebäude. Hier gibt es seitdem auf 1.280 Quadratmetern ein vielfältiges Medienangebot.

Die neue Bibliothek machte zusammen mit dem neu gestalteten Vorplatz und der Leonhardskapelle aus der einstigen Baulücke Gasthausstraße/Zehnthofweg einen Blickfang für die Erkelenzer Innenstadt. Am 28. April 2007 wurde die damalige Kreis- und Stadtbücherei Erkelenz in einem feierlichen Akt in Stadtbücherei Erkelenz umbenannt, nachdem der Kreis Heinsberg sich aus der Finanzierung der Einrichtung zurückgezogen hatte.

Baustelle Kreis- und Stadtbücherei