Drei Expertenteams aus Schweden, den Niederlanden und Deutschland entwickeln ihre Zukunftsperspektive für den zurückgewonnenen Landschafts- und Siedlungsraum in der Nähe des zukünftigen Garzweiler Sees.
Mit einer „städtebaulichen Entwurfswerkstatt“ beginnt die Zukunft des Planungsraumes „Innovation Valley“ östlich des zukünftigen Garzweiler Sees. Vom 16. bis zum 21. August 2020 entwickeln drei Entwurfsteams vor Ort planerische Perspektiven für das gigantische Plangebiet – und die Bürgerinnen und Bürger aus Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz sind eingeladen, zu beobachten, dabei zu sein und ihre Ideen und Anregungen einzubringen. Eine Experten- und Empfehlungskommission unter der Regie des Zweckverbandes Landfolge Garzweiler mit Verbandsvorsteher Dr. Gregor Bonin und Geschäftsführer Volker Mielchen wird am Ende der Woche und mit den Eindrücken der öffentlichen Diskussionen entscheiden, welches planerische Leitkonzept weiterverfolgt werden soll.
„Wir freuen uns, dass wir drei international renommierte Entwurfsteams für die Aufgabe gewinnen konnten. Alle drei Entwurfsteams bringen umfangreiche Erfahrungen aus ganz Europa mit, wie man Aufgabenstellungen in der Dimension des Innovation Valley am Garzweiler See frühzeitig strategisch und planerisch vorbereitet. Das Jahr 2035+ scheint aktuell noch sehr weit weg, in vielerlei Hinsicht können wir allerdings schon jetzt die Weichen für eine Perspektive nach dem Abbau stellen“ erläutert Verbandsvorsteher Dr. Gregor Bonin. Volker Mielchen, der mit seinem Team der Landfolge vor Ort in Kuckum die Perspektive für 2035+ vorbereitet, ergänzt: „Ich würde mich freuen, wenn die Bürgerinnen und Bürger aus Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz und hier gerade auch die jüngere Generation die Möglichkeit ergreifen, die Entwurfswerkstatt und das Experten-Know-How um die Vision der vier Partnerkommunen zu ergänzen. Nur so wird es uns in den kommenden Jahrzehnten gelingen, eine gemeinsame Perspektive aufzubauen und gut vorzubereiten.“
Nicht nur der Zweckverband sieht darin einen Meilenstein für die Landschafts- und mögliche Stadtentwicklung Innovation Valley. „Für die vier Partnerkommunen und die Bürgerschaft ist dies eine einmalige Chance, den Blick nach vorne zu richten und die Zeit nach dem Braunkohletagebau vorzubereiten. Eine Mischung aus neuen Wohn- und Arbeitsformen als Beitrag des beginnenden Strukturwandels und mit einer sich ankündigenden Traumlage am Garzweiler See kann eine Entwicklungsrichtung sein. Wie sehen das die Bürgerinnen und Bürger, was ist Ihnen für die nächste Generationen wichtig und welches Bild haben Sie vor Augen?“ freut sich auch Moderator Jörg Faltin vom Büro Faltin&Sattler aus Düsseldorf. Die Werkstattwoche soll hierzu erste, gemeinsame Antworten liefern.
Dabei sein – mit Anmeldung!
Für die Öffentlichkeit startet die Werkstattwoche – unter Einhaltung der nötigen Corona-Auflagen - in der Stadthalle Erkelenz am Montag, den 17. August 2020 (Einlass 17.30 Uhr – Beginn 18.00 Uhr) mit einer ersten Ideensammlung als FORUM 1.
Am Donnerstag, 20. August 2020 (Einlass 17.30 Uhr – Beginn 18.00 Uhr), präsentieren die drei Planerteams ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit im FORUM 2.
Da die räumlichen Möglichkeiten begrenzt sind, ist für beide Veranstaltungen vorab die Online-Buchung eines Tickets (kostenlos) notwendig.
Hier können Sie Ihr kostenloses Ticket buchen.
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Im Jahr 2017 gründeten die Stadt Mönchengladbach, die Stadt Erkelenz, die Stadt Jüchen und die Gemeinde Titz den Verband. Das Verbandsgebiet liegt im Rheinischen Revier und umfasst rund 430 Quadratkilometer. Zentrale Aufgabe des Zweckverbandes ist die gemeinsame Entwicklung dieses Raumes unter Berücksichtigung des regionalen Strukturwandels. Dazu haben die Gründungsmitglieder im Jahr 2016 eine Perspektive für den Raum entwickeln lassen, das so genannte „Drehbuch“. Der Zweckverband bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau und Infrastruktur. Darüber hinaus führt er die Abstimmung der gemeinsamen Planungen, die gemeinsame Weiterentwicklung der Perspektiven, die Qualitätssicherung, die Wahrnehmung der Aufgaben als weiterer Träger öffentlicher Belange in den gesetzlichen Planungsverfahren und die gemeinsame Flächenentwicklung und -Bewirtschaftung durch. Verbandsvorsteher ist Dr. Gregor Bonin, Geschäftsführer ist Volker Mielchen.
Grafik/ Karte
Quelle: Jung Stadtkonzepte, Köln