Dennoch wurde es eine sehr herzliche Verabschiedung mit Ansprachen, Geschenken und einigen Überraschungen. Per Video kamen auch zahlreiche Wegbegleiter zu Wort.
„Sechzehn spannende Jahre
Im Rückblick auf „sechzehn spannende Jahre“ ließ der Erste Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen prägende Ereignisse und markante Projekte Revue passieren. Der Amtsantritt und das Ende der Amtszeit, so Gotzen, waren geprägt von dem Thema Braunkohle. „Eng hast du in deiner Amtszeit die Menschen, die vom Braunkohlentagebau betroffen sind, begleitet, immer dich ihrer Probleme angenommen und Lösungen gesucht.“ Auch die Gründung des Zweckverbandes Landfolge und die Vertretung der Erkelenzer Interessen in zahlreichen Gremien hob Gotzen als Beispiel für stets vorausschauendes Handeln hervor.
„Eine weitere Klammer um deine Amtszeit bildet das Thema Wirtschaft“, betonte Gotzen mit Verweis auf die zahlreichen Unternehmensansiedlungen, insbesondere im GIPCO. „Investition wurde und wird in Erkelenz groß geschrieben und das bei gleichzeitigem Abbau der Schulden! Dies ist auch deiner konsequenten Ausrichtung zu verdanken, für die du stets gestanden hast und stehst: Frühzeitig finanzielle Spielräume erarbeiten und diese nutzen, um Erkelenz weiter voran zu bringen.“ Als Beispiele für große Bauprojekte nannte Gotzen den Neubau der Stadthalle, das ERKA-Bad und die Karl-Fischer-Sporthalle, aber auch sonst „wurde scheinbar ohne Begrenzung investiert in den Ausbau der Kitas, Sanierung der Schulen, der Feuerwehr der Mehrzweckgebäude und Sporthallen.“
„Du hast die harten Bretter, die die Herausforderungen unserer Stadt Erkelenz umschreiben, mit Leidenschaft und Augenmaß durchbohrt, Lösungen statt Probleme gesucht, manchmal unkonventionell und überraschend, aber stets am Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt orientiert“. Dr. Hans-Heiner Gotzen.
Er erinnerte darüber hinaus an die vielen Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern bei den unterschiedlichsten Anlässen. „Bei den Menschen zu sein, war und ist dir wichtig, nicht zuletzt auch weil du ein zutiefst geselliger Mensch bist. Ein weiterer Charakterzug, der vielleicht auch aus deiner tiefen Verwurzelung im Orts- und damit auch im Vereinsgefüge herrührt. Unzählig sind sicherlich auch die Besuche, die du den Menschen abgestattet hast, gleich aus welchem Grund. Nicht weil es eine Pflicht ist und zur Tätigkeit als Bürgermeister irgendwie dazu gehört, sondern weil es für dich eine Leidenschaft ist.“
In seinen Dank für dieses Engagement schloss Dr. Gotzen ausdrücklich Peter Jansens Ehefrau Gabriele ein, denn „ohne eine Ehefrau, die einem den Rücken freihält und die einen unterstützt, geht es nicht.“
„Überrascht, erfreut, überwältigt“ – so die Reaktion von Peter Jansen und seiner Frau auf das rund 40-minütige Video mit den Grußbotschaften zahlreicher Wegbegleiter. „Es war uns ein Anliegen, auch viele Menschen zu Wort kommen zu lassen, die coronabedingt heute nicht persönlich hier sein können“, erläuterte Dr. Gotzen dieses „bleibende Geschenk“, das auf einer großen Leinwand gezeigt und nachher per schön verpacktem USB-Stick überreicht wurde. Sogar Ministerpräsident Armin Laschet hatte ein persönliches Grußwort beigesteuert, und Ministerin Ina Scharrenbach, die Regierungspräsidentin Gisela Walsken, Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordnete kamen zu Wort, ebenso wie ehemalige Mitschüler, Kinder aus der Kita und der Grundschule Hetzerath sowie Vertreter von Vereinen.
Aktivhaus und „Baugrundstück“
Die beiden Geschäftsführer der Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz (GEE), Ansgar Lurweg und Norbert Schmitz, bedankten sich bei Peter Jansen mit einem „Aktivhaus“ und einem 1000 Quadratzentimeter großen „Baugrundstück“
Ansgar Lurweg: „Rund 1000 Baugrundstücke wurden in Deiner Zeit als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung durch die GEE entwickelt und die Entwicklung von 500 Baugrundstücken beschlossen oder angestoßen.“ Damit habe Peter Jansen „einen ganz wesentlichen Beitrag zur gesunden und stabilen Entwicklung der Stadt Erkelenz geleistet.“
Dank an hochmotiviertes Team
Peter Jansen drückte seine große Dankbarkeit „für sechzehn Jahre mit einem hochmotivierten Team im Rathaus“ aus. „Sicherlich war ich oft fordernd, aber immer ging es mir um die Sache. Ich danke allen, die mir zur Seite gestanden und gemeinsam mit mir für eine lebenswerte Stadt gearbeitet haben.“
Er war sichtlich davon angetan, was ihm zu seiner Verabschiedung präsentiert wurde und bedankte sich bei allen, „die alles so hervorragend für diesen Tag vorbereitet haben.“ Er selbst habe angesichts der Corona-Situation vor Wochen darum gebeten, auf eine Feier zu verzichten. „Aber heute sage ich Danke und bin, das gab es sehr selten in den 16 Jahren, fast sprachlos. Seit einigen Wochen bin ich fast jeden Tag gerührt und überrascht, wie viele Menschen mich auf der Straße angesprochen haben, wie viele Mails und sehr persönliche Briefe ich bekommen habe, Vereinsvertreter sich gemeldet haben und auch darüber, wie viele Kolleginnen und Kollegen sich aus allen Einrichtungen der Stadt mir zum Abschied geschrieben oder mich angerufen haben. Damit habe ich nicht gerechnet.
Es war eine spannende, arbeitsintensive und schöne Zeit. Viele gute Begegnungen mit engagierten, tollen Menschen in der Stadt, in der Region bis hin in die hohe Politik, wo Gespräche mit Ministerpräsidenten, den verschiedenen Ministern, dem Bundespräsidenten Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel sicher auf dieser Ebene Highlights waren. Aber mindestens genauso wertvoll waren mir die vielen Gespräche am Rande von Veranstaltungen in Erkelenz, in den Vereinen und auch meine Arbeit in den Gesellschaften und Institutionen.
Hier in Erkelenz durfte ich für meine Heimatstadt wirken, und ich konnte mich auf ein hochmotiviertes Team im Rathaus und die positiven Kräfte im Rat, der viele Dinge einstimmig oder mit großen Mehrheiten entschieden hat, verlassen.
Danke für die Unterstützung, danke für die Arbeit und das geschenkte Vertrauen. Und ganz besonders danke dafür, dass Ihr mich so genommen und gelassen habt, wie ich bin.“
Der Nachfolger
Zuletzt ergriff Stephan Muckel das Wort. Wie seine Vorredner wünschte der neue Bürgermeister von Erkelenz seinem Vorgänger „alles Gute für den Ruhestand, und ich hoffe, dass ich immer auf deinen Rat zählen kann, wenn es nötig sein sollte.“