Kurz vor dem Hochwasser machte Bürgermeister Muckel auf seiner Reise in den Urlaub einen Zwischenstopp in Bad Windsheim, wo er mit seinem Amtskollegen Jürgen Heckel plante, die Städtefreundschaft weiter zu intensivieren. Bei einem – pandemiebedingt – nur virtuellen Treffen im Mai dieses Jahres hatten die beiden Bürgermeister sich auf Anhieb bestens verstanden, sich zu gegenseitigen Besuchen verabredet und die Belebung der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Städten als gemeinsames Ziel vereinbart. Schon im Herbst will eine Delegation Erkelenz besuchen, und für das kommende Jahr könnte eine Abordnung aus Erkelenz zum Gegenbesuch ins fränkische Bad Windsheim fahren. Zudem ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zu Projekten und aktuellen Themen per Video geplant. Auch Vereine und Schulen auf beiden Seiten sollen wieder mehr motiviert werden, die jeweilige Partnerstadt zu besuchen. In einer gemeinsamen Videokonferenz beraten demnächst die beiden Partnerschaftskomitees über konkrete Aktivitäten.
Leger und ungezwungen beim Fotoshooting: Bürgermeister Stephan Muckel und sein Amtskollege Jürgen Heckel, dessen beiden Stellvertreter sowie das Partnerschaftskomitee freuten sich über das persönliche Kennenlernen und verabredeten weitere gegenseitige Besuche.
Die Partnerstädte von Erkelenz
Mit Saint-James in Frankreich verbindet Erkelenz seit fast 47 Jahren eine offizielle Städtepartnerschaft, das fränkische Bad Windsheim und Erkelenz beurkundeten ihre Städtefreundschaft vor 27 Jahren, und zwischen der Bergstadt Thum im Erzgebirge und dem Ortsteil Erkelenz-Lövenich wurde die langjährige enge Freundschaft im Jahr 2014 ebenfalls offiziell in einem Festakt besiegelt. Gemeinsam ist allen drei Städten sowie Erkelenz, dass im vergangenen Jahr Kommunalwahlen stattfanden und neu gewählte Bürgermeister ins Amt kamen. In Thum ist dies Thomas Mauersberger, in Saint-James David Juquin, in Bad Windsheim Jürgen Heckel.
Online-Treffen mit allen Partnerstädten
Im Frühjahr hatten Stephan Muckel und die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Maria Sprenger, sich in einzelnen Videokonferenzen mit den Bürgermeistern der drei Städte bekannt gemacht und einen künftigen engen Austausch vereinbart.
Mit Saint-James wurde vereinbart, sich in Kürze über neue Fördermöglichkeiten der EU zu verständigen. „Es gibt den Bürgerfonds EU speziell für deutsch-französische Projekte,“ erklärt Maria Sprenger und freut sich, dass auch auf französischer Seite großes Interesse bekundet wurde, sich damit zu befassen.
Auch in Thum hat man großes Interesse, so bald wie möglich ein gemeinsames Projekt umzusetzen, um an das Europafest anzuknüpfen, das 2019 in Erkelenz stattgefunden hat. Der Blick soll dabei auf die besonderen Herausforderungen, vor denen Europa aktuell steht gerichtet werden.
„Per Video hat man gute Möglichkeiten, auch künftig einfach öfter in Kontakt zu bleiben,“ bewertet Bürgermeister Stephan Muckel die Online-Treffen. „Es geht aber natürlich nichts über den persönlichen Kontakt vor Ort. Nur so können echte Freundschaften entstehen und erhalten werden. Jede der Städte und Regionen hat ihren ganz eigenen Reiz, ihre eigenen Feste und Traditionen. Ich kann nur alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Schulen ermuntern, aktiv zu werden, Kontakte aufzubauen und Fahrten dorthin zu unternehmen. Als Stadt unterstützen wir Aktivitäten, die der Verständigung zwischen Städten, Regionen und Ländern dienen und stellen auch gerne Kontakte her. Zudem werden Fahrten und andere städtepartnerschaftliche Maßnahmen finanziell gefördert.“
Die Zuschussrichtlinien der Stadt Erkelenz finden Sie hier .
Darüber hinaus gibt es weitere Fördermöglichkeiten, beispielsweise über das Deutsch-französische Jugendwerk.
Online-Spargel-Dinner
Weil selbst eine Begegnung mit ganz wenigen Personen nicht möglich war, hat der Verein Erkelenz International zumindest den französischen Freundinnen und Freunden einen besonderen Wunsch auch online erfüllt: Es wurde im Juni ein großes Paket frischer Lövenicher Spargel mit etlichen Päckchen Sauce Hollandaise per Express nach Saint-James geschickt. Vor IPad oder Laptop traf man sich dann in kleinen Gruppen in heimischen Küchen und ließ sich das feine Gemüse schmecken. Dabei wurde auch die eine oder andere nette Geschichte zwischen den Gängen virtuell erzählt. Und einiges war wie immer bei solchen Abenden: Während die Deutschen bereits um 21 Uhr zum Dessert übergingen, begannen die Franzosen dann erst mit dem Hauptgang. „Toll, dass wir uns wenigstens auf diesem Weg einen gemeinsamen netten Abend ermöglichen konnten,“ freute sich die Vereinsvorsitzende Maria Sprenger.