Die Gesamtnote 3,6 freut Bürgermeister Stephan Muckel. „Ich glaube, es gibt immer etwas zu verbessern. Aber grundsätzlich zeigt der Wert, dass wir in den letzten Jahren in der Radverkehrsförderung vieles richtig gemacht haben.“
Und auch Nicole Stoffels, die im Rathaus die Koordination des Projektes Fahrradfreundliche Stadt Erkelenz seit 2008 vorantreibt und im Jahr 2011 die Zertifizierung mit vorbereitet hat, freut sich, dass die Anstrengungen für Radfahrer*innen als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer auch in der Bevölkerung angekommen sind.
Die Erkelenzer Radfahrer bewerten die Wegweisung als besonders positiv und die Möglichkeit, die Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung zu befahren, macht viele Wege kürzer und führt ohne Umwege zum Ziel. „Deshalb ist die Erreichbarkeit des Stadtzentrums auch besonders gut bewertet worden“, ist sich Stoffels sicher. Unzufrieden sind Radfahrer in Erkelenz vor allem mit der Fahrradmitnahme im öffentlichen Personennahverkehr. „Da besteht Gesprächsbedarf mit der WestVerkehr, denn das ist natürlich nicht nur ein Erkelenzer Thema“, so Stoffels. Auch die Fahrradwege wünschen sich die Erkelenzer Radfahrer gerne an einigen Stellen breiter. In der historischen Innenstadt ist dieses Unterfangen eine Herausforderung, da der Platz strukturell begrenzt ist und oftmals nur ein enger Straßenraum zur Verfügung steht. Auf den gut ausgebauten Wirtschaftswegen sieht das deutlich komfortabler aus.
Ausblick zur weiteren Radverkehrsförderung
Die Stadt Erkelenz erarbeitet zurzeit ein Konzept für Fahrradvorrangrouten. Hierbei werden bestimmte Standards für Fahrradwege (also auch in Bezug auf die Breiten oder Bevorrechtigungen für Radfahrer) ausgearbeitet, bei denen Radfahrer zukünftig noch komfortabler ans Ziel kommen. Die Stadt Erkelenz möchte ihren Beitrag zur Verkehrswende leisten und den Radverkehrsanteil von bereits sehr guten 18 Prozent noch erhöhen. Das gelingt nur, wenn die Infrastruktur noch attraktiver wird. In der zweiten Hälfte des Jahres wird es hierzu eine Bürgerbeteiligung geben, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Mit einem Konzept können danach Fördergelder für Umbaumaßnahmen beantragt werden.
Foto: Stadt Erkelenz, Jürgen Laaser