Die Ergebnisse der Werkstattwoche zur Leitbildentwicklung Innovation Valley sind bereits in die Stellungnahme zur Leitentscheidung eingeflossen, die die Landesregierung derzeit erarbeitet. In der Leitentscheidung ist vorgesehen, die kommunalen Ziele besser mit der Regionalplanung und den bergbaulichen Planungen zu verknüpfen und auch innovative Ansätze in der Bergbaufolgelandschaft zu verfolgen.
Das Innovation Valley bezeichnet den Landstrich zwischen künftigem See und der Autobahn A 44n.
(Karte: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler)
Rückblick: Werkstattwoche
Im Rahmen einer „städtebaulichen Entwurfswerkstatt“ im August 2020 entwickelten drei internationale Expertenteams aus Schweden, den Niederlanden und Deutschland unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort Zukunftsperspektiven für den Planungsraum „Innovation Valley Garzweiler“. Neben der Topografie der Landschaft beschäftigten sich die Planer mit intelligenten Mobilitätskonzepten, den Verbindungen zum Kraftwerk Frimmersdorf und den Tagesanlagen, der innovativen Landwirtschaft und regenerativen Energieproduktion sowie der Seeplanung und der Entwicklung neuer Siedlungsräume. Die neue Landschaft kann zu einem großflächigen Demonstrationsraum für Innovationen werden.
So geht es weiter…
Zur weiteren Vertiefung der konzeptionellen Ideen und Planungsansätze werden im „SofortprogrammPLUS“ Fördermittel beantragt. Geschäftsführer Volker Mielchen: „Wir haben im Qualifizierungsverfahren bereits den 2. Stern erhalten und gehen davon aus, dass wir im Lauf des Jahres die Projektentwicklung auf der Grundlage der neuen Leitentscheidung fortsetzen können. In den nächsten Jahren wird dann auch der zukünftige See stärker in den Fokus rücken.“ Parallel wird in 2021 weiter an ersten Investitionsvorhaben, wie dem Dokumentationszentrum Tagebau Garzweiler, gearbeitet.
Zitiert…
„Mit den Ergebnissen aus der Werkstattwoche liegt nun eine wichtige konzeptionelle Weiterentwicklung des „Drehbuchs zur Tagebaufolge(n)landschaft von 2016 vor. Hieraus lassen sich eine Vielzahl guter Ansätze für die weitere Entwicklung unseres Verbandsgebietes und für die Arbeit an einem Raumbild des zukünftigen Rheinischen Reviers ableiten.“
Dr. Gregor Bonin, Verbandsvorsteher
„Ein östliches Seeufer ohne Autobahn eröffnet ganz neue Spielräume für die Entwicklung. Diese Chance sollten wir im Zuge der Braunkohlenplanung nutzen.“
Stephan Muckel, Bürgermeister der Stadt Erkelenz
„In der Werkstatt hat sich bestätigt, dass eine Siedlungsentwicklung in der rekultivierten Landschaft südlich von Jüchen Sinn macht. Diese mit einem kleinen See zu kombinieren, würde eine zusätzliche Qualität für die Menschen hier vor Ort bringen.“
Harald Zillikens, Bürgermeister der Stadt Jüchen
„Mit der Idee eines innovativen Gewerbegebiets am Kreuz Jackerath kann in Titz bereits frühzeitig ein wichtiger Impuls für das Innovation Valley entstehen.“
Jürgen Frantzen, Bürgermeister der Landgemeinde Titz
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Im Jahr 2017 gründeten die Stadt Mönchengladbach, die Stadt Erkelenz, die Stadt Jüchen und die Gemeinde Titz den Verband. Das Unternehmen RWE Power AG und der Region Köln-Bonn e.V. gehören dem Zweckverband als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht an. Das Verbandsgebiet liegt im Rheinischen Revier und umfasst rund 430 Quadratkilometer. Zentrale Aufgabe des Zweckverbands ist die gemeinsame Entwicklung dieses Raumes unter Berücksichtigung des regionalen Strukturwandels. Dazu haben die Gründungsmitglieder im Jahr 2016 eine Perspektive für den Raum entwickeln lassen, das so genannte „Drehbuch“. Der Zweckverband bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau und Infrastruktur. Darüber hinaus führt er die Abstimmung der gemeinsamen Planungen, die gemeinsame Weiterentwicklung der Perspektiven, die Qualitätssicherung, die Wahrnehmung der Aufgaben als weiterer Träger öffentlicher Belange in den gesetzlichen Planungsverfahren und die gemeinsame Flächenentwicklung und -bewirtschaftung durch. Verbandsvorsteher ist Dr. Gregor Bonin, Geschäftsführer ist Volker Mielchen.