Seit 2015 ist das Projekt „Mathe schützt nicht vor Ertrinken“ fester Bestandteil im Kalender der Grundschulen im Erkelenzer Stadtgebiet. Für drei Jahrgänge war dies wegen der Corona-Pandemie zunächst nicht wie geplant möglich. Ein Jahrgang hatte im letzten Herbst Gelegenheit den ausgefallenen Intensiv-Schwimmkurs nachzuholen, ein weiterer rund um die Osterferien und jetzt hat der letzte außerplanmäßige Jahrgang den Kurs nachgeholt. Somit ist der coronabedingte Rückstand aufgeholt. Im nächsten Jahr zu den Osterferien können die Intensiv-Schwimmkurse dann wieder regulär mit den Kindern der ersten Klassen stattfinden.
Im Jahr 2015 beteiligte sich die Stadt Erkelenz erstmalig als Modellkommune an dem Projekt, das in Kooperation mit dem Regionalen Bildungsbüro Kreis Heinsberg und dem Kreissportbund durchgeführt wird. „Und zwar von Anfang an nicht nur mit einer Schule, sondern gleich mit allen Grundschulen im Stadtgebiet“, freut sich Annette Sielschott vom Regionalen Bildungsbüro. Seit vier Jahren wird auch die Schwimmhalle Gerderath zur Durchführung des Schwimmprojektes mitgenutzt.
Insgesamt hatten seitdem rund 3.300 Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Grundschulzeit die Gelegenheit, im Rahmen des zweiwöchigen Projektes „Mathe schützt nicht vor Ertrinken“ das Schwimmen zu erlernen. Auch die Corona-Pandemie ändert daran nichts.
Unterschiedliche Leistungsniveaus
Durch die Einteilung der Kinder in leistungsmäßig unterschiedliche Übungsgruppen wird jedes Kind da abgeholt, wo es sich zu Beginn des Projektes befindet. Das Spektrum reicht von Kindern, die Angst vor dem Wasser haben, über Kinder, die bereits etwas schwimmen können, bis hin zu Kindern, die schon ein Schwimmabzeichen haben.
Behutsames Heranführen an das nasse Element oder motivierende Worte führen dazu, dass die Kinder die Angst vor dem Wasser verlieren. Erfreulich ist auch, dass wieder zahlreiche Prüfungen für verschiedene Schwimmabzeichen abgenommen werden konnten: Insgesamt wurden in den beiden Schwimmwochen 35 Seepferdchen, 72 Bronze-Abzeichen und 27 Silber-Abzeichen absolviert. Die Nichtschwimmerquote bei den Grundschülerinnen und Grundschülern der Stadt Erkelenz konnte durch das Projekt auch in diesem Jahr weiter gesenkt werden, wodurch ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Kinder geleistet wird.
Viele helfende Hände
Die Rahmenorganisation des Projektes wird mit Unterstützung des Kreissportbundes und des Regionalen Bildungsbüros des Kreises Heinsberg durchgeführt. Bei der Durchführung des Projektes ist die Stadt Erkelenz auch auf die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer*innen angewiesen, ohne die das Projekt nicht stattfinden könnte. So gilt ein besonderer Dank den Übungsleitungen und Helfenden der DLRG, Ortsgruppe Erkelenz und Ortsgruppe Gerderath und des Turnvereins Erkelenz 1860 e.V., die zum Teil ihren Urlaub oder ihre Überstunden eingesetzt haben, um das Projekt unterstützen zu können.
Auch ohne die Unterstützung der Eltern und Großeltern, die beim Umziehen der Kinder helfen, und die gute Zusammenarbeit mit den Lehrer*innen der Grundschulen wäre die erfolgreiche Durchführung des Projektes nicht möglich. „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, dann erreichen wir auch unsere Ziele. Die Erfolge des Projektes sind der Verdienst von ganz vielen Beteiligten“, lobt Schuldezernent Dr. Hans-Heiner Gotzen. Die hohe Akzeptanz auch unter den Erkelenzer Bürger*innen, die während der Projektwochen auf den Schwimmbadbesuch am Vormittag verzichten müssen, bestärkt die Stadt Erkelenz darin, das Projekt auch im nächsten Jahr fortzusetzen.