"Schöffenessen": Rückblick und Ausblick


In seiner Rede betonte Bürgermeister Stephan Muckel die Herausforderungen, denen sich die Stadt gegenübersieht, aber auch die positiven Entwicklungen, die vorangetrieben wurden. Ein Schwerpunkt lag auf der Innenstadtentwicklung, die mit der Eröffnung des Franziskanerplatzes und des Grünrings an der Westpromenade sichtbare Fortschritte gemacht hatte. Weitere Projekte, darunter die Mobilstation Ostpromenade und die Skateanlage am Willy-Stein-Stadion, sind für 2024 geplant. Besonders erfreulich seien auch große Investitionen in Erkelenz, wie die Ansiedlung von XXXL-Lutz an der Aachener Straße, die im kommenden Jahr konkretisiert werde.

Bürgermeister Stephan Muckel am Rednerpult beim Schöffenessen

Auch in den Dörfern der Stadt gab es positive Entwicklungen, erläuterte der Bürgermeister. Beispielhaft nannte er den fertiggestellten Feuerwehrstandort in Holzweiler sowie den fast fertigen Umbau des früheren Schulgebäudes zum Begegnungszentrum, in Kückhoven den neuen Spielplatz und die im Bau befindliche Kita. Zudem seien vielfältige Aktivitäten in Richtung Klimaneutralität angestoßen oder umgesetzt worden. „Ein ehrgeiziges Ziel, für das wir viel investieren – zum Beispiel in die energetische Sanierung bestehender Gebäude, in die besten energetischen Standards bei Neubauten und in die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte.“ Ein weiterer Baustein sei die Förderung des Radverkehrs, so Muckel.

Herausforderungen und Krisenbewältigung

„Wir sind permanent mit globalen Krisen konfrontiert“, so Bürgermeister Stephan Muckel. „Doch Krisen können auch das Beste aus den Menschen hervorbringen. Gemeinsam müssen wir die Herausforderungen annehmen und weiter nach pragmatischen Lösungen für uns hier vor Ort suchen.“

Trotz der Herausforderungen zeigte er sich optimistisch für das kommende Jahr.  „Was den Tagebau angeht, wird endlich immer klarer, womit wir planen können. Mit der Leitentscheidung aus diesem Jahr ist die Rettung der Dörfer, der Feldhöfe und der umliegenden Flächen festgeschrieben.“ Wichtig sei jetzt, dass auch „der Braunkohlenplan zeitnah angepasst wird und wir als Kommune unser Planungsrecht ausüben können, damit wir die Dörfer und Flächen weiterentwickeln können. Mit einer gesamtstädtisch entwickelten Zukunftsvision für den Bereich zwischen Kernstadt und Tagebaurand sowie unseren fünf Dörfern positionieren wir uns frühzeitig dazu, wie wir die Flächen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wollen.“ Nächste Schritte seien im kommenden Jahr  geplant – „in engem Schulterschluss  mit den Kommunen in der Nachbarschaft und dem Zweckverband LandFolge.“

„Campus Transfer“ – Ministerin kündigt Unterstützung an.

Der angesichts des früheren Kohleausstiegs von der NRW-Landesregierung angekündigte  beschleunigte Strukturwandel im Rheinischen Revier werde von Erkelenz konstruktiv begleitet, betonte Muckel. „Für uns  in Erkelenz heißt das, welche sinnvolle und nachhaltigen Aktivitäten können flankiert und unterstützt werden?“ Ein ambitioniertes Projekt sei das Kompetenzzentrum für die Land- und Ernährungswirtschaft, dessen Entwicklung die Stadt Erkelenz gemeinsam mit dem  Kreis Heinsberg, der Wirtschaftsförderung, der Universität Bonn und vielen weiteren Partnern vorantreibt. „Der Weg zu einem Förderbescheid ist steinig und herausfordernd“, so Muckel.

Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen am Rednerpult beim Schöffenessen

Dieses Thema griff Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen in ihrem anschließenden Grußwort auf und kündigte konkrete Unterstützung für das Projekt an. „Ich freue mich, bald wieder nach Erkelenz zu kommen“, deutete sie an, dass der ersehnte Förderbescheid nicht mehr lange auf sich warten lasse. „Das Forschungsinstitut ist ein wichtiges Projekt, da es die Bereiche Landwirtschaft, Ernährung, Klimaschutz und Innovation miteinander verbindet.“ Silke Gorißen unterstrich die Bedeutung der Region für die Nahrungsversorgung aufgrund seiner besonders wertvollen Ackerböden.

Spenden statt Geschenke

Die Gäste fanden auf ihren Tellern wie jedes Jahr die frisch gebackenen und vom Kreiswasserwerk Heinsberg gestifteten Brezeln sowie den Wandkalender der Kreissparkasse Heinsberg. Ansonsten galt das Motto „Spenden statt Geschenke“. Mit je 1500 Euro unterstützen die Kreissparkasse, die NEW AG und die beiden Volksbanken Mönchengladbach und Heinsberg – wie bereits im vergangenen Jahr - die Erkelenzer Tafel. Hinzu kommt der Inhalt des Sparschweins, das die Besucher des Schöffenessens reichlich fütterten.

Zum Schluss des offiziellen Teils dankte Bürgermeister Stephan Muckel allen, die gespendet haben,  und „allen, die sich in unserer Stadt für die Gemeinschaft und das Gemeinwohl engagieren.“

Musikerin Patrizia Portz spielt Geige beim Schöffenessen
Musiker Michael Portz am Keyboard beim Schöffenessen

Bevor sich die Gäste bei Grünkohl und Würstchen stärkten und in den geselligen Teil des Abends übergingen, boten Patrizia Portz (Violine) und Michael Portz (Keyboard und Gesang) einen musikalischen Hochgenuss mit stimmungsvollen Klängen.

Bürgermeister Stephan Muckel und das Musikerpaar Patrizia und Michael Portz

Stephan Muckel bedankte sich für die musikalische Darbietung beim Musikerpaar Patrizia und Michael Portz.




v.l.n.r.: Günter Krings, MdB; Wilfried Oellers, MdB; Bürgermeister Stephan Muckel; Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen; Thomas Schnelle, MdL; Landrat Stephan Pusch

Bürgermeister Stephan Muckel (3.v.l) begrüßte beim traditionellen Schöffenessen unter anderem (v.l.) die beiden Bundestagsabgeordneten
Dr. Günter Krings und Wilfried Oellers,
NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, den Landtagsabgeordneten Thomas Schnelle sowie Landrat Stephan Pusch.

Fotos: Stadt Erkelenz, F. Grates