„In seiner 16-jährigen Amtszeit als Bürgermeister hat Peter Jansen Herausragendes für Erkelenz geleistet“, betonte Bürgermeister Stephan Muckel in seiner Trauerrede. „Er hat tiefe Spuren hinterlassen. Nicht nur in Bezug auf Stadtentwicklung, auf geschaffene Infrastruktur, neue Bauten oder andere sichtbare Zeichen. Nein, Spuren hinterlassen hat Peter Jansen auch in den Herzen vieler Menschen. Er war entscheidungsfreudig und vertrat stets klar und deutlich seine Meinung - unabhängig von Parteipolitik. Er war kantig, er war ein Mensch, der einen Raum füllte, der seine Netzwerke pflegte, der unglaubliches Wissen hatte – und er war ein Mensch, der Humor hatte, mitfühlend war und abseits von seinen großen Aufgaben sich auch den kleinen Dingen widmete.“
Mit „Weitblick, Entscheidungsfreude und Leidenschaft“, so Bürgermeister Muckel, habe Peter Jansen die Entwicklung der Stadt vorangetrieben. „Innenstadt und Dörfer lagen ihm gleichermaßen am Herzen. Bei allen Herausforderungen suchte er Lösungen statt Probleme, manchmal unkonventionell und überraschend, aber stets am Wohl der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Ihm gelang es, das sensible Thema Tagebau auf landes- und bundespolitischer Ebene zu platzieren und so den Betroffenen und der Stadt Erkelenz insgesamt Gehör zu verschaffen.“
Bürgermeister Stephan Muckel zeichnete auch den beruflichen Weg seines Vorgängers nach. „Als Peter Jansen im August 1975 eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Erkelenz begann, dachte er wohl nicht im Traum daran, einmal als Chef dieser Verwaltung und als Bürgermeister den Chefsessel einzunehmen.“ Die politische Karriere startete bereits in den 1990er Jahren bei der Erkelenzer CDU, die ihn 1999 in den Stadtrat – getreu dem Motto „Ganz oder gar nicht“ und 2004 als Bürgermeister an die Spitze des Rathauses führte.
Zu Jansens Verdiensten zähle sicherlich neben der Modernisierung der Verwaltung und der Investition in die Infrastruktur auch der Schuldenabbau. Auch die über viele Jahre gepflegte Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Saint-James habe er gefördert und mit Leben gefüllt.
NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach, die wegen des Tagebauthemas lange in einem engen und intensiven Austausch mit Jansen gestanden hatte, beschrieb ihn als Menschen, der nicht nur in ehrenamtlicher Tätigkeit, sondern auch in seinem Charakter „ein wahrer Feuerwehrmann“ gewesen sei: „Mit Nerven wie Drahtseilen, einem offenen Ohr, dickem Fell und einem Rücken, auf dem sich viel abladen ließ“.
Dabei habe er stets das Wohl der Stadt über parteiliche Interessen gestellt. „Er hat klare Standpunkte bezogen“, betonte sie, „vor allem, wenn es um den Tagebau ging. Und vor allem hatte er frühzeitig Visionen für die Zukunft dieser Region, als andere noch längst nicht daran dachten.“
Musikalisch begleitet wurde die Gedenkstunde vom Streichsextett der Kreismusikschule Heinsberg unter der Leitung von Irene Ruys.
Ministerin Ina Scharrenbach trug sich ins Kondolenzbuch ein.