Internationale Gartenausstellung 2037

Die Erkelenzer Bürger*innen haben am 17. März von 10.30 Uhr bis 12 Uhr am Alten Rathaus die Möglichkeit, sich umfassend über die Planungen für eine mögliche Bewerbung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler um die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung 2037 (IGA) zu informieren. Sie können dabei Fragen zu dem Projekt stellen und Anregungen geben. Die Entscheidung über die Bewerbung soll in diesem Jahr fallen. Die Gartenausstellung würde im Verbandsgebiet rund um den Tagebau Garzweiler stattfinden und somit auch an mehreren Orten auf dem Erkelenzer Stadtgebiet.

Bürgermeister Stephan Muckel sagte bei der Vorstellung der bisherigen Pläne bei einer gemeinsamen Sitzung aller Stadträte aus dem Verbandsgebiet: „Die Internationale Gartenausstellung bietet uns die einzigartige Gelegenheit, als Region rund um den dann ehemaligen Tagebau Garzweiler zusammenzuwachsen. Diese Chance sollten wir nutzen.“ Schließlich würden auch die Perspektiven für den entstehenden See gemeinschaftlich entwickelt.

Neue Lebensräume schaffen

Worum geht es konkret bei der IGA 2037? Die Rekultivierung und neue Gestaltung der Flächen sowie die Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels sind zentrale Aufgaben für die kommenden Jahrzehnte ab 2030. In den zurückliegenden Jahren hat der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler, der 2017 von der Stadt Erkelenz mitgegründet wurde, bereits unterschiedliche Szenarien und Projekte für seine Mitgliedskommunen entwickelt. Neben Erkelenz gehören Mönchengladbach, Grevenbroich, Jüchen und Titz dem Zweckverband an.

Die Planungen für die Folgelandschaften sind teilweise auf viele Jahrzehnte angelegt – unter anderem was die Entwicklung neuer Landschaften, neuer Siedlungsflächen oder Infrastruktur angeht. Ein Beispiel: Nach Beendigung der Braunkohleverstromung in den 2030er Jahren wird voraussichtlich ab Mitte des kommenden Jahrzehnts die Befüllung des Sees mit einer Fläche von über 2.200 Hektar beginnen. Allein dies wird mehrere Jahrzehnte dauern.

IGA 2037: Abschluss – Anfang – Aufbruch

Vor diesem Hintergrund ist es für die Menschen in der Region wichtig, zeitliche Ankerpunkte zu schaffen, zu denen Ergebnisse, weitere Planungen und konkrete Perspektiven aufgezeigt werden können. Die IGA könnte eine zeitliche Zielmarke im anstehenden Strukturwandel werden: Nach dem Abschluss des aktiven Kohlebergbaus könnte die IGA ein Anfang für die Gestaltung von Zukunftsprojekten und damit einen kraftvoller Motor für den Aufbruch in die Zeit nach dem aktiven Bergbau sein. Gleichzeitig wäre die IGA 2037 ein Publikums- und Tourismusmagnet in einer einzigartigen Landschaft, die sich dann noch ständig verändert.

„Große Chance“ für die Menschen vor Ort

Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor von Mönchengladbach und Vorsteher des Zweckverbands, befürwortet wie alle Bürgermeister der Verbandskommunen die Bewerbung für die Ausstellung: „Ein so faszinierendes Projekt wie eine Internationale Gartenausstellung lebt vom Rückhalt in der Region. Es geht darum, die Menschen, Macherinnen und Macher bei uns vor Ort für unser gemeinsames Projekt zu begeistern. Das gilt für die Politik und Unternehmen, aber besonders natürlich für die Bürgerinnen und Bürger. Die Internationale Gartenausstellung bietet uns im Jahr 2037 die Gelegenheit, in der Region und für ganz Deutschland die neu entstehenden Lebensräume in der Tagebaulandschaft zu präsentieren.“

Veranstaltungen an zahlreichen Orten möglich

Das bisherige Konzept für eine IGA 2037 setzt auf die Bündelung der bereits laufenden Strukturwandelprojekte und auf eine dezentrale Umsetzung in der Region. Ziel ist es, den Raum Garzweiler an verschiedenen Punkten für die Besucher*innen zum Erlebnis zu machen. Im Zentrum befindet sich der entstehende See. Hauptstandorte der IGA könnten Keyenberg und Mönchengladbach-Wanlo einerseits sowie andererseits Jüchen werden. Ein weiterer bedeutender Ausstellungsraum der IGA würde sich in Holzweiler mit dem geplanten Dokumentationszentrum Tagebau Garzweiler befinden. Hinzu kämen attraktive Ausstellungsorte auf Titzer Gebiet in Jackerath und in Grevenbroich-Frimmersdorf. So sehen es die aktuellen Planungen vor.

Über 150 Jahre Tradition: IGA in Deutschland

Eine IGA ist eine internationale Leistungsschau des Garten- und Landschaftsbaus und seiner Fachverbände. Sie findet derzeit alle zehn Jahre statt. Neben Bundesbehörden und den ausrichtenden Kommunen ist die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) beteiligt. Die kommende IGA findet 2027 in der Metropolregion Ruhr statt. Erstmals wurde eine Internationale Gartenausstellung 1869 in Hamburg durchgeführt.

Informationen zum Stand der Planungen

Bereits jetzt sind auf der Internetseite www.landfolge.de/iga2037 viele Informationen zu den aktuellen Planungen zu finden.