Erkelenz, 19. Juni 2023. Die Entwicklung des Rheinischen Radverkehrsreviers geht mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen in die nächste Phase: Mit insgesamt zwei Millionen Euro fördert das Land die weiteren investitionsvorbereitenden Maßnahmen für den Aufbau eines überörtlichen Radwegenetzes im gesamten Rheinischen Braunkohlerevier mit seinen rund 2,4 Millionen Einwohner*innen. Als eines der ersten Strukturwandelprojekte im Rheinischen Revier hat das Radverkehrsrevier im SofortprogrammPLUS eine Zuwendung erhalten sowie zudem eine Förderung auf Grundlage des Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes NRW. Mit 1,12 Millionen Euro aus Strukturmitteln werden Machbarkeitsstudien für Radschnellverbindungen und Radvorrangrouten gefördert, mit 816.600 Euro aus Landesmitteln das Netzwerkmanagement und die Koordination.
„Unser Ziel ist es, den Radverkehr als Mobilität der Zukunft deutlich auszubauen und als Alternative zum Auto zu ermöglichen“, sagt Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer. „Ein engmaschiges und sicheres Radverkehrsnetz ist unverzichtbar, um dieses Ziel zu erreichen.“ Auch die Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern sei notwendig. „Das Rheinische Radverkehrsrevier ist ein wichtiger Schritt hin zu einem leistungsfähigen Radverkehrsnetz in NRW. Es hat Vorbildcharakter für andere Projekte bundesweit.“
Dr. Gregor Bonin, Verbandsvorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler: „Wir wollen in den kommenden Jahren dazu beitragen, die Attraktivität des Radverkehrs auch im überörtlichen Alltagsverkehr zu erhöhen. Das ist unser Beitrag zur Mobilitätswende im Land. Sicheres und schnelleres Radfahren auch über mittlere Distanzen zwischen Städten und Ballungszentren wollen wir gezielt fördern.“ Strecken beispielsweise von Düren nach Aachen oder zwischen Neuss und Mönchengladbach seien gut mit dem Rad zu bewältigen, wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden sei. Letztlich leistet das Projekt aber auch einen Beitrag zur Wiederbelebung von Wegebeziehungen, die an verschiedenen Stellen durch den Braunkohletagebau verloren gegangen sind.
Tatsächlich fügt sich das Projekt in den Plan des Landes NRW ein, das derzeit rund 30.000 Kilometer umfassende Radnetz-NRW gezielt weiter auszubauen. 1.000 Kilometer neue Radwege plant das Land allein bis zum Jahr 2027. Acht Radschnellwege sind in der Umsetzung.
Neue Förderung bis 2025
Koordiniert wird das Projekt des Rheinischen Radverkehrsreviers vom Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler. Räumlich umfasst es neben der Städteregion Aachen die Stadt Mönchengladbach, die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen sowie den Rhein-Kreis Neuss und den Rhein-Erft-Kreis. In den vergangenen Jahren haben die Projektbeteiligten bereits das grobe Konzept für ein regionales Radverkehrsnetz erarbeitet. Es beinhaltet unter anderem knapp 300 Kilometer Radschnellwege.
Im jetztigen Förderabschnitt, der bis Ende 2025 läuft, werden unter anderem konkrete, investitionsvorbereitende Machbarkeitsstudien in allen Partnerkreisen und –städten umgesetzt. Im Fokus steht das überörtliche Radverkehrsnetz zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden im Rheinischen Revier und dabei wiederum die Planung von Radvorrangrouten sowie Radschnellverbindungen. Der Umsetzungszeitraum reicht bis etwa in das Jahr 2040.
Mobilitätsstrategie für das Rheinische Revier
Die Förderung des Radverkehrs ist Teil der Mobilitätsstrategie im gesamten Rheinischen Revier. Weitere Partner und zusätzliche Mitglieder in der Lenkungsgruppe des Projekts sind die Zukunftsagentur Rheinisches Revier ZRR, Zukunftsnetz Mobilität NRW, Straßen.NRW, der ADFC Nordrhein-Westfalen, der Nahverkehr Rheinland, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und schließlich die Radregion Rheinland.
Das Radverkehrsnetz muss eng mit dem öffentlichen Personennahverkehr verknüpft werden. Die Planungen berücksichtigen den Ausbau bestehender Infrastruktur ebenso wie den Bau bislang fehlender Verbindungen.
Unter www.radverkehrsrevier.de finden sich weitergehende Informationen zu dem Projekt.
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wird von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz getragen. Der interkommunale Verband umfasst damit ein Gebiet, in dem mehr als 400.000 Menschen leben. Das Unternehmen RWE Power AG und die Region Köln-Bonn e.V. gehören dem Verband als beratende Mitglieder an. Die Geschäftsstelle befindet sich direkt am Tagebau im Erkelenzer Ortsteil Kuckum. Verbandsvorsteher ist Dr. Gregor Bonin, Geschäftsführer Volker Mielchen. Der Zweckverband wurde 2017 gegründet und bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau sowie Infrastruktur. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Tagebaufolgelandschaft und ihrer Umgebung. Darüber hinaus unterstützt der Zweckverband die Mitgliedskommunen bei der Umsetzung eigener Strukturwandelprojekte und vertritt ihre Interessen in der überregionalen Zusammenarbeit der Tagebauregionen im Rheinland. Internet: www.landfolge.de