Zwischenstand: Entwicklung einer Zukunftsvision für das Tagebauumfeld
Das Planungsbüro Must Städtebau ist von der Stadt Erkelenz beauftragt, eine Zukunftsvision für die Flächen zu entwickeln, die nun doch nicht abgebaggert werden.
Dafür wurden Anfang dieses Jahres zunächst drei Visionen entwickelt, die sich mit den Themen „Natur und Freiraum“, „Verkehrsinfrastruktur“ und „Siedlungsentwicklung“ auseinandersetzen und verschiedene Lösungsansätze für die betroffene Fläche zeigen. In einer breit angelegten Befragung wurde die Meinung der Bürgerschaft zu den Vorschlägen eingeholt, weitere Ideen wurden gesammelt.
Die Rückmeldungen wurden anschließend ausgewertet. Die grundsätzliche Umsetzbarkeit der Ideen und die Berücksichtigung vorhandener Qualitäten der Fläche sowie Fragen zur zeitlichen Umsetzung und zum Zusammenpassen der verschiedenen Ideen spielten dabei eine Rolle. Robert Broesi vom Planungsbüro Must stellte bei der gestrigen Ausschusssitzung Vorschläge zu den Themen „Freiraum und Natur“, „Verkehrsinfrastruktur“ und „Siedlungsentwicklung“ vor, die aus der Auswertung entwickelt wurden und bei der Zukunftsvision berücksichtigt werden sollen.
Beispielweise sollen die vorhandenen Baumalleen behalten und mit Maß an ausgewählten Wegen ausgebaut werden. Dabei wird darauf geachtet, große landwirtschaftliche Flächen nicht zu zerstückeln, sondern zu erhalten. Flächen für eine moderne, kleinbäuerliche Landwirtschaft sind an Dorfrändern oder zwischen den Dörfern möglich. Eine breite, halboffene Waldstruktur entlang der Tagebaukante soll berücksichtigt werden.
Ein Rad- und Wanderwegenetz wird mit Maß und in Zusammenhang mit den Baumallen ausgebaut. Ebenso wird der öffentliche Personennahverkehr mit modernen Lösungen weiterentwickelt, hierbei wird eine Verbindung nach Mönchenglabdach und in andere Orte aus der Umgebung mitgedacht. Auch eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung soll in der Zukunftsvision berücksichtigt werden. Weder die Seilbahn, noch die Agrarbahn werden in die weiteren Überlegungen aufgenommen.
Die bebauten Flächen bleiben als Siedlungsfläche bestehen. Welche Gebäude erhalten bleiben und für welche Gebäude ein Abriss grundsätzlich denkbar ist, soll ebenfalls in der Zukunftsvision thematisiert werden. Eine räumliche Erweiterung der fünf Dörfer zu einer „Stadt am See“ soll die Zukunftsvision nicht enthalten. Diese Entscheidung wird den kommenden Generationen überlassen.
Diese und weitere Vorschläge werden nun in ein neues Konzept gegossen. Nach der Sommerpause wird diese neue Zukunftsvision in den politischen Gremien der Stadt Erkelenz beraten und zum Beschluss vorgelegt.
Eine groß angelegte Vorstellung des Konzeptes im Rahmen einer Informationsveranstaltung findet im Anschluss statt. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für den Folgeprozess, der sich mit der Umsetzung der Zukunftsvision beschäftigt.
Eine Präsentation mit weiteren Informationen zur Entwicklung der Zukunftsvision ist auf der Webseite finden Sie hier: https://www.erkelenz.de/aktuelle-news/zukunftsvisionen-tagebauumfeld-erklaert/
Baugebietsentwicklung in Golkrath
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Verkehr und Digitalisierung hat außerdem die Entwicklung eines Wohngebietes in Erkelenz-Golkrath auf den Weg gebracht. Konkret geht es um eine Fläche von etwa einem Hektar am nordöstlichen Rand von Golkrath. Etwa 14 Baugrundstücke soll das Wohngebiet enthalten. Mit einer Anbindung an Terreicken (L 202) sowie über die Straße Wiesengrund soll das Gebiet erschlossen werden. Damit das Baugebiet entwickelt werden kann, müssen zunächst der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan für das Gebiet erstellt werden. Hierzu sind verschiedene Beschlüsse in den politischen Gremien der Stadt Erkelenz nötig sowie Beteiligungen der Öffentlichkeit gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb wird es noch mehrere Jahre dauern, bis die Flächen tatsächlich bebaut werden können.