Seit 2001 ist Ansgar Lurweg Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz – nach drei Amtsperioden und dann 24 Jahren ist am 31. Januar des kommenden Jahres Schluss. „Diese Entscheidung ist in den vergangenen Monaten gereift“, teilte Lurweg während einer Pressekonferenz mit. „Ich bin froh, dass es jetzt raus ist. Es ist ein Privileg, als Beigeordneter selbst zu entscheiden, wann man geht, und es ist immer wichtig selbst zu erkennen, wann der beste Zeitpunkt dafür ist.“
Beigeordnete werden für eine Amtszeit von 8 Jahren vom Stadtrat gewählt. In der Erkelenzer Stadtverwaltung bilden der Bürgermeister und der Erste sowie der Technische Beigeordnete zusammen mit dem Kämmerer den Verwaltungsvorstand. „Das vertrauensvolle Miteinander zeichnet unsere Arbeit aus, 24 Jahre gemeinsame Arbeit wären ohne ein gutes Miteinander, wo Arbeiten Spaß macht, nicht möglich“, so Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen, der 2023 seine vierte Amtszeit angetreten ist.
Die Arbeit eines Technischen Beigeordneten sei ein anstrengendes, aber sehr interessantes Geschäft, viele einmalige Projekte konnte Lurweg in den vergangenen Jahrzehnten als Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz begleiten, einige davon beenden. Die Gründung der Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft (GEE), über die bereits mehr als 30 Baugebiete entwickelt und mehr als 1500 Grundstücke verkauft wurden, begleitete Lurweg ebenso wie die Umsiedlung aufgrund des Braunkohle-Tagebaus, die mit zahlreichen Herausforderungen für Bürgerschaft und Verwaltung einherging. „Ansgar Lurweg hat sichtbare Spuren im Stadtbild hinterlassen“, bekräftigte Bürgermeister Stephan Muckel. Der Bau der Stadthalle, des ERKA-Bads sowie zahlreiche Schulerweiterungen wurden in Lurwegs Amtszeiten umgesetzt. Auch das Projekt „Erkelenz 2030“, mit dem zentrale Orte in der Innenstadt aufgewertet und wichtige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden, wird vom Technischen Beigeordneten begleitet.
Noch nicht abgeschlossen ist die Entwicklung des Bahnhofsviertels, dort soll in den kommenden Monaten ein Gebäudekomplex auf dem Gelände des ehemaligen Amtsgerichts entstehen. „Gerne hätte ich das Projekt Bahnhofsviertel zum Abschluss gebracht, die Weiterentwicklung der Flächen hatte bereits zu Beginn meiner ersten Amtszeit begonnen. Bei Großprojekten wie diesen braucht es einen langen Atem“, bekannte Lurweg.
Seine Nachfolge werde spannende und ebenfalls einmalige Projekte begleiten können, zum Beispiel die Belebung der fünf Dörfer am Rande des Tagebaus und die Entwicklung des Stadtgebiets in Richtung See.
„Um geeignete Personen für diesen hochrangigen Beamtenposten vorschlagen zu können, werden wir eine Personalagentur damit beauftragen, passende Kandidatinnen oder Kandidaten zu finden. Selbstverständlich können sich auch Interne mit passender Qualifikation bewerben“, erläuterte der Bürgermeister den Prozess, der auf Lurwegs Bekanntgabe folgt. „Transparenz im gesamten Findungsprozess ist mir ein großes Anliegen, weshalb wir frühzeitig über die anstehenden Veränderungen im Verwaltungsvorstand informieren.“ In wenigen Wochen soll die Ausschreibung veröffentlicht und bereits im Sommer Gespräche mit geeigneten Personen geführt werden. Ziel sei es, dem Stadtrat nach der Sommerpause eine oder mehrere passende Personen zur Wahl vorzuschlagen.
„Ich freue mich zunächst darauf, das Jahr, das vor mir liegt, aktiv zu gestalten, bis Ende Januar kommenden Jahres stehen noch viele tolle Projekte an!“, betonte Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg. „Im nächsten Jahr werde ich dann erst einmal eine Ruhepause einlegen. Musik wird in meinem Ruhestand sicherlich eine große Rolle einnehmen, ebenso wie mehr Zeit mit meiner Frau“, so der 59-Jährige.