Risikoanalyse Klimawandelfolgen
Die Stadt Erkelenz beschäftigt sich damit, wie das Stadtgebiet auf die Klimawandelfolgen vorbereitet werden kann. Hierzu wurde in einem ersten Schritt eine umfassende Risikoanalyse vorgenommen. Daten zur Temperatur- und Niederschlagsentwicklung und zu Luftströmungen im Stadtgebiet wurden ausgewertet.
Bereits heute sind die Durchschnittstemperaturen gegenüber dem letzten Jahrhundert (1960 bis 1990) erkennbar gestiegen. Auch die Verteilung und Intensität von Wetterereignissen wie Niederschlag, Hitze und Kälte, Trockenheit und Dürre haben sich verändert. Viele Erkelenzer Siedlungsbereiche weisen eine ungünstige thermische Situation auf, neigen also dazu, sich bei höheren Temperaturen stärker aufzuheizen und schlechter wieder abzukühlen. Allerdings ist die Situation in Erkelenz nicht mit Großstädten wie Mönchengladbach oder Düsseldorf vergleichbar, da Erkelenz insgesamt weniger dicht bebaut und stärker durchgrünt ist. Insofern verfügt das Stadtgebiet über gute Voraussetzungen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels.
In der Risikoanalyse wird beantwortet, was der Klimawandel konkret für das Erkelenzer Stadtgebiet bedeutet. So ergibt sich in der nahen Zukunft (2030 bis 2061) ein weiterer Anstieg der Jahresmitteltemperatur. Am stärksten fällt die Temperaturerhöhung vor allem im Herbst aus. Außerdem wird es zu einer deutlichen Zunahme von Tagen mit einer maximalen Temperatur von mindestens 30 ° C geben. Das bedeutet, dass es insbesondere in dichter bebauten Quartieren zu einer verringerten nächtlichen Abkühlung und tagsüber zu einer erhöhten gefühlten Temperatur von 35 bis 41° C kommen wird.
Hinsichtlich der Niederschläge sind in der nahen Zukunft leichte Erhöhungen der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen absehbar. Insbesondere ist mit feuchteren Frühjahren zu rechnen, die Sommermonate werden hingegen sehr wahrscheinlich trockener werden. Für die Anzahl an Extremwetterlagen wird derzeit kein erheblicher Anstieg angenommen, allerdings wird die Intensität einzelner Ereignisse ansteigen. Im Sommer bedeutet dies häufigere kurzzeitige Starkregenereignisse und in den Wintermonaten ergiebigere, länger anhaltende Niederschläge.
Außerdem wurden in der Risikoanalyse Handlungsfelder benannt, die das Stadtgebiet auf die Klimawandelfolgen vorbereiten, und eine Priorisierung vorgenommen.
Die Risikoanalyse wurde im Auftrag der Stadt Erkelenz vom Büro BKR Aachen erstellt. Sie berücksichtigt verschiedene Datenquellen auch von externen Akteuren, beispielsweise dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV).
Im Ausschuss wurde die Risikoanalyse der Klimawandelfolgen vorgestellt und zur Kenntnis genommen. Außerdem wurde die Verwaltung damit beauftragt, die Öffentlichkeit über die Risikoanalyse der Klimawandelfolgen für das Erkelenzer Stadtgebiet angemessen zu informieren.
Starkregenrisikomanagement
Mit einer detaillierten Ermittlung von Starkregengefahren auf Basis verschiedener Modellberechnungen hat die Verwaltung eine wesentliche Grundlage geschaffen, um im privaten und öffentlichen Sektor Maßnahmen anzugehen, die die Widerstandskraft gegen Starkregenereignisse erhöhen.
Während der Ausschusssitzung wurde die Analyse vorgestellt, an deren Erstellung das Tiefbauamt der Stadt Erkelenz zusammen mit der Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH beteiligt war.
Im Stadtgebiet zeigen sich an verschiedenen Stellen Risiken durch Überflutungen. Dies betrifft einerseits Ortslagen in Senken und im Bereich von Gewässern, wie beispielsweise Lövenich, Keyenberg (alt) und Golkrath, und andererseits Siedlungsbereiche in sogenannten Kuppenlagen mit geringer Geländeneigung, in denen sich das Niederschlagswasser anstaut und nicht abfließen kann. Die Ortskanalisation ist nicht für solche Wassermengen vorgesehen und kann bei ganz extremen Niederschlagsmengen das Wasser nicht aufnehmen kann, wie beispielsweise Erkelenz selbst. Andererseits weisen weite Bereiche des Stadtgebietes – vor allem im Freiraum – Potenziale zum Rückhalt und zur Minderung des oberflächlichen Niederschlagabflusses auf.
Neben der Identifizierung der Risiken und Gefahren durch abfließenden Niederschlag bei extremen Wassermengen wurden auch konkrete Schutzmaßnahmen aufgezeigt. Insbesondere die Bevölkerung, Unternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe können ihren Besitz durch Vorsorgemaßnahmen schützen. Ein wesentlicher Baustein des Starkregenrisikomanagements ist deshalb die Sensibilisierung potenziell betroffener Zielgruppen und die Vermittlung entsprechenden Wissens.
Der Ausschuss beauftragte die Stadtverwaltung, die Informationen zielgruppengerecht aufzubereiten und zu vermitteln.
Straßensanierung: Neuer Prozess zur Bürgerbeteiligung
Seit 2013 gibt es mit dem sogenannten „10-Schritte-Modell Erkelenz“ einen festgelegten Prozess, wie die Bürgerschaft bei Straßenbaumaßnahmen nach dem Kommunalabgabengesetz des Landes Nordrhein-Westfalen informiert und beteiligt werden. Hintergrund ist, dass die Kommunen Beiträge der betroffenen Bürgerschaft erheben mussten und zum Teil erhebliche Kosten auf Einzelne zukamen. Die Landesregierung NRW hat zum 1. April eine Änderung des Kommunalabgabengesetzes beschlossen. Diese beinhaltet den Wegfall der Anliegerbeiträge und eine Regelung für die Kommunen zum finanziellen Ausgleich. Das 10-Schritte-Modell passt nicht mehr zur jetzt geltenden Regelung, weshalb die Verwaltung einen vereinfachten Prozess vorgeschlagen hat. Der neue Prozess beinhaltet drei Informationsschreiben, über die die betroffene Bürgerschaft nach wie vor über anstehende Straßenbaumaßnahmen informiert wird. Im Prozess ist eine digitale Beteiligung verankert.
Der Ausschuss stimmte dem vereinfachten Prozess zu. Er gilt vorbehaltlich der noch zu treffenden Beschlüsse im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Stadtrat.
Baumaßnahmen im Stadtgebiet
Laufend finden Baumaßnahmen an städtischen Gebäuden oder der städtischen Infrastruktur statt. Im Ausschuss berichteten die jeweiligen Ämter über den aktuellen Stand verschiedener Arbeiten.
So liegt der Neubau der Kita Kückhoven – am Klüschgarten 12 entsteht eine dreizügige Kindertagesstätte – weiterhin im Terminplan. Die Inbetriebnahme ist für den 1. August vorgesehen. Auch die Ausbau- und Installationsarbeiten an der Erweiterung der Grundschule in Kückhoven schreiten voran und auch im Bereich der Aula und der zukünftigen Mensa kann man bereits einen guten Eindruck von den neuen Räumen bekommen. Die meisten Räume der Grundschule in Gerderath wurden in den vergangenen Jahren bereits umfassend saniert. Derzeit finden Arbeiten am Dach der Pausenhalle statt. Diese werden vor den Sommerferien fertiggestellt. In den Sommerferien erfolgen dann die Fassadensanierung am Pausen-WC sowie der Umbau der OGS-Räume und der Mensa im Kellergeschoss.
Am Cusanus-Gymnasium konnte die Dachsanierung abgeschlossen werden, hier wird jetzt eine große Photovoltaikanlage installiert.
Im Bauxhof entsteht eine neue, dreizügige Kindertagesstätte. Der Abbruch des Altgebäudes wird derzeit abgeschlossen, die Erdarbeiten beginnen zeitnah, mit dem Rohbau wird ab Juli begonnen.
Die Kita am Zehnthofweg erhält eine Erweiterung um einen Büro- und Sozialraum. Die Rohbauarbeiten schreiten gut voran, die Mehrzahl der folgenden Gewerke ist bereits vergeben.
Die Alte Schule in Holzweiler, ein denkmalgeschütztes Gebäude, wird seit einigen Jahren umfassend saniert und zum „Haus der Vereine“ umgebaut und erweitert. Die Metall-Glaskonstruktion für das Foyer ist fast fertiggestellt, in den Sanitäranlagen erfolgen derzeit der Trockenbau und Fliesenlegearbeiten. Im Hauptgebäude arbeiten verschiedene Gewerke am Innenputz und Trockenbau. Im Außenbereich hat der Bau der Außenterrasse begonnen. Die Ausschreibung für die weiteren Außenanlagen ist veröffentlicht. Beginn dieser Arbeiten ist für Oktober vorgesehen.
Der Bau der Mobilstation an der Ostpromenade schreitet voran. Am 22. Juli werden die Parkdecks zur Nutzung freigegeben. Weitere Arbeiten am Gebäude, beispielsweise Fassadenarbeiten und die Dachbegrünung, erfolgen im laufenden Betrieb. Die Außenanlagen, beispielsweise die Bushaltestelle und Fahrradabstellanlagen, werden in den kommenden Monaten hergestellt. Ebenso beginnen in den kommenden Wochen der Kanal- und Straßenausbau rund um die Mobilstation.
Am Erkelenzer Marktplatz findet eine umfassende Neugestaltung der Oberflächen sowie Kanalsanierungsarbeiten statt. Die Arbeiten der Versorgungsträger sind weitgehend abgeschlossen. Der Stollenvortrieb ist knapp 34 Meter vorangeschritten. Im Bereich von Kirchstraße und Johannismarkt wurde neues Pflaster gelegt, derzeit wird vor der Kirche gearbeitet. In der Aachener Straße ist ein Großteil der Pflasterung halbseitig erfolgt, die andere Seite erfolgt in den kommenden Wochen. Ein Teil des Natursteinpflasters vom Markt wurde bereits ausgebaut und wird für den Wiedereinbau derzeit bearbeitet.