Entwicklung der Dörfer
Mit dem Erhalt der Dörfer und dem Ziel, diese schnellstmöglich wiederzubeleben, ergeben sich zahlreiche Aufgaben für das Land NRW, das bergbautreibende Unternehmen RWE Power AG und die Stadt Erkelenz.
Bis zum 1. Juli 2024 läuft zunächst der Prozess der sogenannten Vorkaufsoption des Landes NRW. Ehemalige Eigentümer*innen mit Umsiedlerstatus und deren Kinder haben dadurch die Möglichkeit, das frühere, selbstgenutzte Wohneigentum zurück zu erwerben.
Der Fokus des bergbautreibenden Unternehmens liegt in den Dörfern derzeit auf dem Substanzerhalt der leerstehenden Gebäude. Umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung der denkmalgeschützten Gebäude sind in Abstimmung mit den Denkmalbehörden bereits vorgenommen worden. Außerdem wurde Überwuchs an Gebäuden entfernt, sowie weitere Schäden eingedämmt, die durch Einbruch oder Vandalismus verursacht wurden. Außerdem verschafft sich die RWE Power AG als Eigentümerin einen Überblick über den Zustand der leerstehenden Objekte.
Gleichzeitig läuft ein Prozess mit dem Ziel, Ende 2024 einen Förderantrag beim Land NRW zur finanziellen Unterstützung bei der Entwicklung der Dörfer zu stellen.
Prozess zur Namensfindung
Bis zum Ende des offiziellen Umsiedlungszeitraums tragen die Dörfer am Umsiedlungsstandort den Namenszusatz (neu). Nach Ende des Umsiedlungszeitraums – ab dem 1. Juli 2026 – fällt dieser Namenszusatz weg. Um ab Juli 2026 nicht mehrere Orte mit demselben Namen auf dem Erkelenzer Stadtgebiet zu haben, bereitet die Verwaltung noch in diesem Jahr ein Verfahren für die Namensgebung der geretteten Dörfer und des Umsiedlungsortes vor.
Für die Bewohnerschaft, die in den Dörfern am Tagebaurand sowie am Umsiedlungsstandort leben, findet eine Beteiligung über eine Postwurfsendung statt. „Auf diese Weise möchten wir die Menschen, die besonders vom Thema betroffen sind, auch besonders beteiligen“, so Bürgermeister Stephan Muckel.
In einem Workshop werden im Anschluss an die Beteiligung bis zu drei Namensvorschläge je Ort, idealerweise einen Vorschlag je Ort, herausgearbeitet. Neben den Interessensvertretungen aus der Arbeitsgruppe Tagebau sollen hier – nach vorheriger Anmeldung – auch diejenigen mitdiskutieren können, die zu diesem Zeitpunkt in den Dörfern am Tagebaurand leben oder im Rahmen der Vorkaufsoption dorthin zurückziehen. Über die Namen wird der Rat der Stadt Erkelenz nach einem entsprechenden Empfehlungsbeschluss des Ausschusses für Braunkohle, Strukturwandel und LandFolge abstimmen. Ziel ist, den Ausschuss im Mai 2025 tagen zu lassen.
Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, das Verfahren zur Namensfindung vorzubereiten. Die Umbenennung soll zum Ende des Umsiedlungszeitraums erfolgen.