Seit einigen Jahren ist der jüdische Friedhof in Schwanenberg mit in die Gedenkfeierlichkeiten anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November 1938 einbezogen. Er ist auch in diesem Jahr die erste Station für Bürgermeister Stephan Muckel, der dort um 11 Uhr gemeinsam mit Pfarrer Robin Banerjee beten wird. Um die traditionellen Regeln des jüdischen Schabbats zu berücksichtigen, wird das Gedenken vor den Toren des Friedhofes an der Gedenkplatte stattfinden und ein Kranz wird bereits im Vorfeld niedergelegt.
Treffpunkt auf dem Franziskanerplatz
Am Nachmittag laden der Bürgermeister und die weiterführenden Schulen zur Gedenkfeier in Erkelenz ein. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr auf dem Franziskanerplatz. Ein Zitat aus dem berühmten Tagebuch der Anne Frank vom 26. März 1944 liefert den diesjährigen Leitgedanken: „Wie wunderbar es ist, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.”
Nach einer musikalischen Einstimmung durch den Chor „GospelVoices Holzweiler“ und Beiträgen der beiden Kirchengemeinden führt der gemeinsame Weg zunächst zu den Stolpersteinen der Familie Metzger an der Aachener Straße 30 und zur Kölnerstraße/Konrad-Adenauer-Platz neben dem Amtsgericht. Der Abschluss findet vor dem jüdischen Friedhof an der Neusser Straße statt, wo Bürgermeister Stephan Muckel eine Ansprache halten wird. Im Nachgang wird er am Gedenkstein auf dem Friedhof einen Kranz niederlegen; laut jüdischem Kalender endet der Schabbat an diesem Tag um 17.49 Uhr. Für alle Stationen haben die weiterführenden Schulen eindringliche Programmbeiträge vorbereitet. Das Berufskolleg bringt im Vorfeld der Gedenkfeier QR-Codes mit weiterführenden Informationen an.
Gemeinschaftsprojekt der weiterführenden Schulen
Die Gemeinschaftshauptschule organisiert bereits seit vielen Jahren die Erinnerung auf dem jüdischen Friedhof an der Neusser Straße. Zum vierten Mal beteiligen sich auch das Cusanus Gymnasium, das Cornelius-Burgh-Gymnasium und die Europaschule sowie zum zweiten Mal das Berufskolleg mit Beiträgen zu Ehren der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen, die in der Reichspogromnacht vor 86 Jahren zu Opfern eines menschenverachtenden Regimes wurden. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande sowie die beiden Kirchengemeinden unterstützen und begleiten die Feier.
Am Vorabend, dem 8. November, wird um 20 Uhr in der Stadthalle das Theaterstück “Annes Kampf” mit thematischem Bezug aufgeführt. Tickets gibt es bei der Kultur GmbH.