„Eine Stadt wird nie fertig! Gefühlt alle paar Wochen feiern wir die Übergabe einer Kita, den Spatenstich oder wie heute eine Grundsteinlegung“, leitete Bürgermeister Stephan Muckel seine Begrüßung ein. „Wir kennen den Bauxhof alle. Hier wurden nach dem zweiten Weltkrieg Menschen aus Russland und Osteuropa aufgenommen, die wir zwischenzeitlich besser integrieren konnten. Heute befindet sich hier die Klimaschutzsiedlung, lediglich der alte Kindergarten war baulich und energetisch noch ein Desaster.“ Er wurde deshalb abgerissen und machte Platz für einen modernen Neubau, der in den kommenden Monaten an der gleichen Stelle entstehen wird. Die Kita-Kinder sind übergangsweise in der Kita Kamp Lintforter Straße gut versorgt. Muckel bedankte sich bei allen an der Planung und dem Bau Beteiligten sowie der Politik für die Weichenstellung.
„Die Kita war das letzte Haus aus der Bauxhofsiedlung, wie sie in den 60er Jahren errichtet worden ist. Hier entsteht nun das gleiche innovative Gebäude, wie es gerade in Kückhoven den Nutzerinnen und Nutzern übergeben wurde“, ergänzt Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg. Es sei keine Schande, einen Entwurf zweimal zu verwenden, sondern eine Auszeichnung für den Entwurf und die Menschen, die ihn entwickelt haben. Damit verweist er auf Architektin Saskia Pauli aus dem Architekturbüro Intorp, die erläuterte, dass sich die Kita in der Außengestaltung von der in Kückhoven unterscheiden wird, damit sie sich besser in die Umgebung einfügt. „Die Planung der Kita Kückhoven, die gerade in Nutzung genommen wurde, passt von der Größe und Ausrichtung sehr gut auf das Grundstück am Bauxhof. Wir nutzen somit planerische Synergien aus“, weiß auch Hochbauamtsleiter Martin Fauck.
„Kitas werden immer teurer. Die Baukosten liegen hier voraussichtlich bei 3,1 Millionen Euro“, so Lurweg. „Wir sind Schul-, Bildungs- und Kinderstadt, das untermauern wir auch durch solche Investitionen.“ Mit rund einer halben Million Euro bezuschusst das Land NRW den Bau.
Um den aufgrund der Grundstücksgröße begrenzten Freiraum als Spielbereich großzügig zu erhalten, wird die neue Einrichtung zweigeschossig. Im Erdgeschoss entsteht eine Gruppe für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren und eine Gruppe für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Im Obergeschoss ist eine weitere Gruppe für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren vorgesehen. Für jede Gruppe sind Gruppenräume, Nebenräume und Toiletten geplant, zusätzlich wird es einen großzügigen Mehrzweckraum, einen Essbereich, eine Küche sowie vielfältige Spiel- und Erlebnisräume geben.
Die Einrichtung wird durch einen Aufzug und eine barrierefreie Toilette auch insgesamt barrierefrei. Das Gebäude soll im Standard Kfw 55 errichtet werden, geplant ist die Wärmeversorgung über Erdwärme und eine Fußbodenheizung, die im Sommer auch zur leichten Kühlung genutzt werden kann. Das energetische Konzept wird abgerundet durch eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach zur Versorgung der Wärmepumpe und für den eigenen Strombedarf des Gebäudes.