Jubiläumsfahrt: 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Saint-James

Bürgermeister Stephan Muckel brachte ein Lastenrad als Geschenk mit

Bürgermeister Stephan Muckel und Ratsherr Klaus Füßer waren bereits am Sonntag, 2. Juni, in Richtung Frankreich gestartet, um dort von Calais aus über gut 600 Kilometer mit dem Fahrrad nach Saint-James zu fahren. Bei ihrer Ankunft am Donnerstag (6. Juni) überreichten sie dem dortigen Bürgermeister David Juquin als Geschenk für die langjährige Freundschaft der beiden Städte ein Lastenrad, dessen Anschaffung und Beschriftung vom neuen Erkelenzer Fahrradgeschäft „e-motion“ unterstützt wurde. Auch die große Reisegesellschaft erreichte an diesem Tag das Ziel mit insgesamt fünf Reisebussen und mehreren Privatfahrzeugen.

An diesem Anreisetag gab es für einen kleinen offiziellen Personenkreis abends einen Empfang, bei dem Bürgermeister Stephan Muckel den Stadtschlüssel erhalten hat und insgesamt drei Personen zu Ehrenbürgern bzw. zur Ehrenbürgerin der Gemeinde Saint-James ernannt wurden: Der Erkelenzer Künstler Michael Franke, der die Gedenktafel anlässlich des Jubiläums entworfen hat. Friederike Grates, die die Jubiläumsreise federführend organisiert hat und sich bei der Stadt Erkelenz um viele Belange der Städtepartnerschaften kümmert. Und Guy Lemenager aus Saint-James, der sich seit vielen Jahren intensiv für die Städtepartnerschaft engagiert. Alle anderen Reisenden hatten den Abend zur freien Verfügung.

Kranzniederlegung auf dem deutschen Soldatenfriedhof

Am Freitag startete der Tag mit einer Gedenkfeier auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof Montjoi Saint Martin. Dort fanden Kranzniederlegungen mit musikalischer Begleitung der Erkelenzer Vereine statt, bevor es weiterging zur feierlichen Zeremonie auf dem deutschen Soldatenfriedhof Huisnes sur Mer, die gemeinsam vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und den Städten Saint-James und Erkelenz organisiert war. Beteiligt waren Vertretungen zahlreicher Kommunen, Verbände und anderer Institutionen und hochrangige Redner. Auch hier wirkten die Musikvereine und Chöre aus Erkelenz musikalisch mit.

Gemeinsame Rede der beiden Bürgermeister am Begrüßungsabend in der Festhalle

Anschließend führte der Weg zum Klosterberg Mont Saint Michel, wo für die Teilnehmenden ein Picknick bereitstand und die Umgebung auf eigene Faust erkundet werden konnte. Dann ging es nahtlos weiter zum offiziellen Begrüßungsabend, bei dem Bürgermeister Stephan Muckel zusammen mit seinem französischen Amtskollegen eine gemeinsame Rede hielt, bevor er einigen Personen aus Saint-James die Ehrennadel der Stadt Erkelenz verlieh. Darunter Guy und Janine Lemenager, die seit 1988 jede Austauschfahrt begleitet haben und zum Organisationsteam in Saint-James gehören. Auch Fernand Favrel wurde ausgezeichnet, da er zu den Pionieren der Jumelage gehört und durch den engen musikalischen Austausch vor allem mit dem Musikverein Lövenich viel zur Stabilisierung der Partnerschaft beigetragen hat. Auch Bürgermeister David Juquin hat für sein Engagement für die Städtepartnerschaft die Ehrennadel erhalten. Er betont immer wieder, wie wichtig der Austausch, die Freundschaft und der Europäische Gedanke sind.

Nach einem gemeinsamen Abendessen in der großen Festhalle führte der Weg zum benachbarten Internationalen Militärmusikfestival aus Anlass des 80. Jahrestags der Landung der westlichen Aliierten an der Küste der Normandie, wo der Abend gegen 23 Uhr endete.

Der Samstag begann mit einer Messe, die musikalisch vom Städtischen Musikverein, dem Gospelchor RejoiSing und dem Jugendchor St. Lambertus gestaltet wurde. Danach fand ein gemeinsamer Umzug mit Musik zu drei Stationen statt: Der erste Halt wurde am Rathaus in Saint-James gemacht, um dort die Gedenktafel des Erkelenzer Künstlers Michael Franke anlässlich des Jubiläums zu enthüllen.

Außerdem pflanzten die beiden Bürgermeister Stephan Muckel und David Juquin gemeinsam einen Baum, den die Erkelenzer Delegation als Gastgeschenk mit gebracht hatte.  Als weiteres Symbol der Freundschaft wurde eine „Erinnerungsbank“ zu Ehren von Theo Meurer enthüllt, der viele Jahre die Gruppe „Freunde der Partnerschaft“ betreut hatte und im letzten Jahr völlig überraschend verstorben war.

Einweihung des Peter-Jansen-Kreisverkehrs



Am Kriegerdenkmal war die zweite Station, wo in einer feierlichen Zeremonie Kränze miedergelegt wurden. Schließlich setzten sich die Teilnehmenden in Richtung eines Wohngebietes in Bewegung, wo zum Gedenken an den verstorbenen Bürgermeister Peter Jansen ein neuer Kreisverkehr benannt ist, um diesen offiziell einzuweihen.


Ein weiteres bewegendes Treffen gab es an diesem Tag zwischen Feuerwehrkameraden der Löschgruppe Granterath und der Feuerwehr Saint-James. Der frühere Löschgruppenführer Theo Meurer, der im vergangenen Jahr überraschend verstorben war, hatte 1998 den Austausch mit den französischen Kameraden ins Leben gerufen und viele Jahre organisiert. Sein Amtskollege und enger Freund, Jacques Duhamel, hatte nun die Granterather Delegation in Begleitung von Meurers Familie ins Centre de Secours eingeladen. Als Erinnerungsstück überreichten die Gäste aus Granterath den Gastgebern den Original-Feuerwehrhelm Theo Meurers, und man vereinbarte ein Wiedersehen im kommenden Jahr beim Congress des Saphirs Pompeius.

Erkelenz International beim Festumzug durch Saint-James

Nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss folgte der Festzug „Carnavale de Jumelage“ als Höhepunkt des Jubiläums. Die Teilnehmenden konnte wählen, ob sie mitziehen oder das Spektakel lieber am Straßenrand bestaunen wollten. Neben den Erkelenzer Gruppen waren internationale Musikkapellen und Karnevalswagen und –gruppen aus Granville mit durch die Straßen von Saint-James gezogen.

Den Abschluss der Reise bildete ein deutsch-französischer Abend mit Musik, Tanz und Geselligkeit. Der Erkelenzer DJ Viktor Waßenhoven sorgte nach Auftritten der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft und einem Gesangsmedley mit Markus Forg, Ralf Gerighausen und dessen Sohn Mika für Partystimmung, bevor alle müde in ihre Hotels zurückkehrten und sich auf die Heimfahrt am nächsten Morgen vorbereiteten.