Der Bedarfsplan für Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege bildet die Grundlage für die Planung von Kita-Plätzen und Plätzen in der Kindertagespflege im gesamten Stadtgebiet. Der Bedarfsplan wird jährlich im März fortgeschrieben, da er auch die Basis für die Beantragung von Landesmitteln zur anteiligen Finanzierung von Kita-Plätzen ist.
Fortschreibung Bedarfsplanung Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege
Die planerische Verantwortung zu einer bedarfsgerechten Versorgung mit Kita-Plätzen für Kinder unter und über drei Jahren obliegt dem Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales der Stadt Erkelenz. Dafür werden die vorhandenen Angebote im Stadtgebiet und der tatsächliche Bedarf erfasst.
Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben, ergibt sich in den kommenden Jahren ein voraussichtlicher Platzbedarf für 1258 bis 1400 Kinder. Für diese Kinder stehen im nächsten Kindergartenjahr 1385 Betreuungsplätze zur Verfügung. Dieses Platzangebot wird unter anderem durch Überbelegungen im gesetzlich erlaubten Rahmen realisiert.
Insgesamt kann allen Ü3-Kindern ein Platz angeboten werden.
Kinder bis drei Jahren haben Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder einer Kindertagespflege. Aufgrund der Anmeldungen im Kitanavigator und den formulierten Bedarfen der Familien geht die Stadt Erkelenz von einem Bedarf von Plätzen für Kinder unter drei Jahren für mindestens 50 Prozent der Kinder aus. Im U3-Bereich wird das Angebot in Kindertageseinrichtungen ergänzt durch das familiäre, flexible Angebot der Kindertagespflege. Mit 145 Plätzen gegenüber 117 Tagespflegeplätzen im Vorjahr kann ein deutlicher Platzzuwachs verzeichnet werden. Insgesamt können so im nächsten Kita-Jahr 488 U3-Plätze angeboten werden.
Die Versorgungsquote liegt damit bei etwa 41 Prozent, ein Großteil der berufstätigen Eltern erhält somit einen Betreuungsplatz für ein Kind unter drei Jahren. Bis zu einer gesamtstädtischen Versorgungsquote von 50 Prozent fehlen jedoch mindestens 106 U3-Plätze.
Die Versorgungsquoten im U3-Bereich bezieht die Stadt Erkelenz dabei auf die gesamte Altersgruppe der Kinder zwischen null und drei Jahren. Beim Vergleich von Versorgungsquoten zwischen verschiedenen Kommunen ist dies wichtig zu beachten, da manche Kommunen lediglich die Altersgruppen zwischen einem Jahr und drei Jahren in die Berechnung einbeziehen und somit allein durch die andere Berechnung eine höhere Versorgungsquote erzielen.
Wird die Erkelenzer Versorgungsquote auf die Kinder ab einem Jahr bezogen, für die die Betreuungsplätze vorrangig in Anspruch genommen werden, so beträgt die Versorgungsquote 61 Prozent.
Insgesamt macht die zunehmend stärkere Nachfrage nach U3-Plätzen einen weiteren Platzausbau erforderlich.
Der Neubau der Kindertagesstätte im Bauxhof wird sowohl zur Entlastung der Überbelegungen bei Kita-Plätzen für Kinder über drei Jahren, als auch zum weiteren Ausbau der U3-Plätze beitragen. Voraussichtlich wird die Kita im kommenden Kita-Jahr, jedoch erst in 2026, nutzbar sein.
Aufgrund rückläufiger Kinderzahlen kann voraussichtlich ab dem Kita-Jahr 2026/2027 die Überbelegung in den Kitas schrittweise abgebaut und gleichzeitig das Platzangebot für Kinder unter drei Jahren ausgebaut werden. Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Versorgungsquote werden in der Fortschreibung der Kitabedarfsplanung aufgelistet. Unter anderem wird geprüft, ob eine weitere Kindertageseinrichtung in Gerderath in evangelischer Trägerschaft errichtet werden kann. Gleichzeitig sollen weitere Kindertagespflegepersonen angeworben und qualifiziert werden. Hier wird insbesondere ein Fokus auf potenzielle Angebote in den Dörfern und Ortsteilen gelegt.
Die Fortschreibung der Kita-Bedarfsplanung wurde dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt und unverändert beschlossen. Das Dokument kann im Bürgerinformationsportal eingesehen werden.
Nachfolge Leitung des Amtes für Kinder, Jugend, Familie und Soziales
Ralf Schwarzenberg, der seit 2019 das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales der Stadt Erkelenz leitet, geht mit Ablauf des 30. April in den Ruhestand. Ihm folgt zum 1. Juni Tim Wüster nach, der sich im Ausschuss vorstellte und bisher unter anderem als Teamleitung beim Jugendamt in Krefeld tätig war.