Das Bühnenbild zeigte eine Baustellensituation rund ums Alte Rathaus und sorgte bei den über 500 Gästen für erste Gespräche. „Ich sage nur eins: Bald ist es überstanden! Die ansässigen Unternehmen, Einzelhändler, Anwohner, Bürger und Gäste haben mit Kompromissen, Übergangslösungen und teilweise viel Kreativität leben müssen“, fasste Stephan Muckel zusammen und bedankte sich bei allen fürs Durchhalten. „Nun ist das Ziel nah und wir freuen uns auf einen tollen Marktplatz mit vielen schönen Momenten in 2025.“
Hier soll beispielsweise der Lambertusmarkt wieder an gewohnter Stelle stattfinden. „Wir freuen uns auf unser größtes Fest genauso wie auf die zahlreichen Schützenfeste auf den Dörfern, die Abendmärkte auf dem Franziskanerplatz oder die Hohenbusch Klassixx auf dem Gelände des ehemaligen Klosters. Erkelenz ist eine Karnevalshochburg, hier gibt es das Electrisize-Festival mit rund 40.000 Besuchern und auch sonst haben wir das ganze Jahr über wirklich viel zu bieten“, antwortete Muckel auf Martin Maier-Bodes Frage, wie sich Erkelenz zwischen den umliegenden Kultur-Metropolen behaupten kann.
Durch das neue Verkehrskonzept soll die Innenstadt ab Mai noch sicherer und attraktiver werden. Weniger bzw. besser geleiteter Autoverkehr bietet mehr Ruhe und Raum zum Schlendern und Verweilen, dennoch ist die Anfahrt mit dem Auto aus allen Richtungen auch künftig möglich. Die neue Mobilstation bietet ausreichend Parkflächen und ergänzt die anderen Parkmöglichkeiten, sodass die Innenstadt für alle gut erreichbar bleibt.
Die Kinder- und familienfreundlichen Schokoladenseiten der Stadt Erkelenz kamen ebenfalls zur Sprache. „Gefühlt alle paar Wochen haben wir im letzten Jahr die Übergabe eines Spielplatzes oder einer Kita gefeiert oder einen Spatenstich bzw. eine Grundsteinlegung dafür. Zudem werden laufend Kitas erweitert, umgebaut oder modernisiert, um der Nachfrage nach Betreuungsplätzen in hochwertiger Qualität gerecht zu werden. Wir haben den Skatepark fertiggestellt, der Ende März noch feierlich eröffnet wird. Und egal, wo in Erkelenz ein Kind wohnt, es hat es nicht weit bis zum nächsten Spielplatz.“ Die Ausgaben für den Bereich Kinder und Familien sind im städtischen Haushalt jedes Jahr am höchsten von allen, was deren besonderen Stellenwert demonstriert.
Das Memory-Motiv zum Thema Finanzen zeigte ein Schwein und eine Euro-Münze. Auf Maier-Bodes Frage, ob der Haushalt in Erkelenz Glückssache sei, erläuterte Stephan Muckel, dass der Haushalt sehr gut durchdacht sei. „Immer mehr und neue Aufgaben, die uns ohne ausreichende Gegenfinanzierung von Bund und Land übertragen werden, und gestiegene Kosten in allen Bereichen haben auch vor uns nicht Halt gemacht. Deshalb haben wir nach 13 Jahren ohne Steuererhöhung nun erstmals auf moderatem Niveau eine Anpassung vornehmen müssen, um den für die Bürgerschaft hohen Lebensstandard zu halten.“
Zum Stichwort Digitalisierung erzählte der Gastgeber von Pilotprojekten wie der Eheanmeldung, die in Erkelenz mittlerweile vollständig online möglich ist. „Nur zum Heiraten müssen die beteiligten Personen noch selbst ins Standesamt kommen“, scherzte er.
Dass Erkelenz auch wirtschaftlich viel zu bieten hat, wurde bei einem Blick auf die Bedingungen für Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Landwirtschaft deutlich: „Die Region ist ländlich geprägt. Wir haben hier mit die besten Böden Europas und die Landwirtschaft ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig. Wir haben attraktive Gewerbeflächen und sind bestrebt, diese nachzuverdichten, um neuen Raum zu schaffen und keine wertvollen Böden zu versiegeln. Deshalb liegt der Fokus gerade auf der Revitalisierung des Gewerbegebietes Ost. Als Schulstadt haben wir ausreichend guten Nachwuchs und unsere Infrastruktur sorgt für kurze Wege in alle Richtungen. Mit der Umgestaltung der Innenstadt blüht hier gerade der Einzelhandel auf – 18 Neueröffnungen im letzten Jahr stehen nur acht Schließungen gegenüber.“
Zum Tagebau ging Muckel auf die aktuelle Arbeit am Entwicklungskonzept ein, bei dem die Bürgerschaft beteiligt ist. Das Dokumentationszentrum in Holzweiler, der Masterplan Seegestaltung und die Internationale Gartenausstellung 2037 sind Projekte, die den Strukturwandel vorantreiben. „Wir gestalten mit lebendigen Konzepten die Zukunft gemeinsam mit den Menschen vor Ort, um die Region von der Narbe des Tagebaus zu heilen.“
Muckel bedankte sich für die zahllosen Menschen, die sich im Stadtgebiet ehrenamtlich engagieren: „Sie sind eine wichtige Säule der Gesellschaft und sorgen für sozialen Zusammenhalt. Deshalb fördern wir das Ehrenamt auf vielfältige Weise zum Beispiel durch Unterstützung von Schützen- oder Karnevalsvereinen, durch Zuschüsse für Vereine über die Bezirksausschüsse oder durch die Möglichkeit der kostenlosen Nutzung von Sportstätten und Mehrzweckhallen. Auch Demokratie lebt vom Engagement und Zusammenhalt – danke allen, die sich im politischen Ehrenamt einbringen.“
Besonders hervorgehoben wurde die Feuerwehr, bei der aktuell 10 hauptamtliche Kräfte und rund 300 Freiwillige mitarbeiten. „Hier stößt das Ehrenamt manchmal an seine Grenzen. Bombenfund, Silobrand, mehrere Wohnhausbrände in den letzten Monaten und vieles mehr sind ein enormes Pensum. Der neu erstellte Brandschutzbedarfsplan sieht deshalb vor, bis 2028 die hauptamtlichen Kräfte auf 30 Personen zu erweitern. Das erfordert auch die bauliche Erweiterung der Feuerwache mit allem, was dazu gehört.“
Zum Schluss bedankte sich Stephan Muckel bei allen, „die mittun und an ehrlichen Lösungen arbeiten, Begegnungen organisieren, Zuversicht und Mut verbreiten, Neues wagen. Sie alle halten die Gesellschaft zusammen, sichern Frieden und Demokratie. Machen Sie bitte weiter! Wir unterstützen aus dem Rathaus mit vielen Partnern und schaffen so eine Atmosphäre des Machens, der Ideen und der Chancen.“