Klimawandelfolgen
Die Stadt Erkelenz möchte den bereits sichtbaren sowie den absehbaren Folgen des Klimawandels entgegentreten. Mit einer Risikoanalyse der Klimawandelfolgen für das Stadtgebiet hat die Stadt Erkelenz eine datenbasierte Grundlage geschaffen, aus der wirksame Maßnahmen zur Abmilderung der Klimawandelfolgen für das Erkelenzer Stadtgebiet abgeleitet werden können.
Die Risikoanalyse Klimawandelfolgen (pdf) wurde am 26. Juni 2024 durch den Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt beschlossen.
Ergebnisse der Risikoanalyse Klimawandelfolgen
Erkelenz ist bereits heute von den Folgen des Klimawandels betroffen und hat in der Zukunft weitere Herausforderungen zu bewältigen.
Die Durchschnittstemperaturen sind gegenüber dem letzten Jahrhundert erkennbar gestiegen und die Verteilung und Intensität von Wetterereignissen wie Niederschlag, Hitze, Kälte und Trockenheit haben sich deutlich verändert. Viele Erkelenzer Siedlungsbereiche weisen eine ungünstige thermische Situation auf, das Stadtgebiet war zudem in den letzten Jahren mehrfach von den Auswirkungen des Klimawandels durch Extremereignisse wie zum Beispiel Starkregen betroffen.
Wie machen sich die Klimawandelfolgen in Erkelenz konkret bemerkbar?
Temperatur: Für Erkelenz ergibt sich in der nahen Zukunft (2030 bis 2061) ein Anstieg der Jahresmitteltemperatur gegenüber der aktuellen Normalperiode (1991 bis 2020) um bis zu 1,3 Grad Celsius bis zum Jahr 2061. Es wird zudem zu deutlichen Zunahmen sogenannter „heißer Tage“ (das sind Tage mit einer Temperatur von mindestens 30 Grad Celsius) von derzeit 10 Stück pro Jahr auf 11 bis 16 Tage im Jahr kommen. Damit einher gehen bioklimatische Belastungen wie zum Beispiel verringerte nächtliche Abkühlung oder Mittagshitze.
Niederschlag und Risiko durch Überflutung: Hinsichtlich der Niederschläge sind in der nahen Zukunft leichte Erhöhungen der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen absehbar. Insbesondere ist mit feuchteren Frühjahren zu rechnen, die Sommermonate werden hingegen sehr wahrscheinlich trockener werden. Die Intensität einzelner Regenereignisse wird aufgrund der höheren Lufttemperatur und des damit verbundenen höheren Wassergehalts in der Luft ansteigen. Im Sommer bedeutet dies häufigere kurzzeitige Starkregenereignisse und in den Wintermonaten ergiebigere, länger anhaltende Niederschläge.
Im Stadtgebiet zeigen sich an verschiedenen Stellen Risiken durch Überflutungen aufgrund der Einstauhöhe und der Fließgeschwindigkeiten. Dies betrifft zum Beispiel Ortslagen in Senken und im Bereich von Gewässern.
Insgesamt ist die Situation in Erkelenz nicht mit Großstädten wie etwa Mönchengladbach oder Düsseldorf vergleichbar, da die Stadt Erkelenz weniger dicht bebaut und stärker durchgrünt ist. Erkelenz verfügt insoweit über gute Voraussetzungen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels.
Erstellung der Risikoanalyse
Die Risikoanalyse wurde im Auftrag der Stadt Erkelenz vom Büro BKR Aachen erstellt. Bestandteil der Analyse der Klimawandelfolgen für das Erkelenzer Stadtgebiet war die Einbindung relevanter Fach- und Interessensvertretungen. Es wurden Gespräche mit den Amtsleitungen der Stadt Erkelenz sowie mit externen Akteuren, zum Beispiel dem Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg, der Landwirtschaftskammer und der NEW als Energie-Grundversorger durchgeführt. Auf diese Weise wurden die vorhandenen Datengrundlagen miteinander abgeglichen und um den zukünftigen Umgang mit den Klimawandelfolgen erweitert.
Aufbauend auf Daten und Informationen des Landes NRW, des Bundes und des Deutschen Wetterdienstes wurden in der Risikoanalyse die folgenden Fragestellungen beantwortet:
- Was bedeutet der Klimawandel für Erkelenz konkret?
Analyse der ‚schleichenden‘ und extremen klimatischen Veränderungen und ihrer Auswirkungen. - Wo findet der Klimawandel in Erkelenz statt?
Analyse, welche räumlichen Bereiche in welchen Handlungsfeldern, beispielsweise in den Bereichen Bauen, Wohnen oder Verkehr, besonders betroffen sind.